Preisanfrage abschicken
Wenn Sie Interesse am Kauf dieses Kunstobjektes haben, schicken Sie uns bitte eine E-Mail oder füllen Sie unser Online-Formular aus:
Um 1922 änderte sich Molls Malweise; statt wie bisher die Farben mit zarten Pinselstrichen nebeneinander zu setzen, arbeitete er nun zunehmend auch mit der Spachtel, was zu einem flächigeren Farbauftrag führte. In dasselbe Jahr fällt weiters eine Italienreise, die das Ehepaar Moll zweimal nach Venedig führte. Auf dieser dürfte das vorliegende Gemälde entstanden sein. In großzügigem Querformat gibt Moll die südliche Einfahrt zum Canal Grande wieder: Links erhebt sich die mächtige Kuppel von Santa Maria della Salute. Im rechten Bilddrittel ist die Dogana da Mar – das ehemalige Zollgebäude mit der bekrönenden goldenen Weltkugel – zu sehen und am rechten Bildrand der Campanile di San Marco mit den Neuen Prokuratien am Markusplatz. Summarisch und unglaublich sicher wird das Wesentliche der Architektur mit wenigen Pinselstrichen in trockener Malweise zusammengefasst, Details werden flott angedeutet. Den Bereich des Himmels mit tiefhängenden Wolken gibt Moll mit breitem, kreuzweise gemalten Duktus wieder. Auf dem Giudecca-Kanal ist lediglich eine einsame Gondel unterwegs und belebt somit die eindrucksvolle Szenerie. Die hoch gewählte Horizontlinie trägt dazu bei, den Eindruck von Weite und großer Entfernung beim Betrachter zu erwecken. Außerdem kann Moll so in meisterlichem Pinselstrich das Spiegelbild von Venedigs großartiger Architektur im Wechselspiel der Wellen darstellen.