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Im November 1919 reist Josef Floch nach München, das vor allem in den ersten beiden Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts eine der Kunstmetropolen Europas ist. Hier finden die ersten Ausstellungen der Künstlergruppe "Blauer Reiter" statt, zu der Franz Marc, August Macke und Wassily Kandinsky zählen. Bei Heinrich Thannhauser kann man Kunstwerke der französischen Impressionisten sehen, sowie von Vincent Van Gogh, Pablo Picasso und Georges Braque. Am meisten beeindruckt ist Floch aber von den Bildern Paul Cèzannes, die er in der Münchner Neuen Pinakothek bewundert.
In der "Wiener Ansicht im Winter" sieht man wie gekonnt der junge Künstler die erlebten Einflüsse in seinen Bildaufbau einfließen lässt. In weiten Bereichen hat er die Konturen der Bildgegenstände aufgelöst, lediglich die Silhouetten der Gebäude im Hintergrund und die Baumgruppe davor sind noch durch schwarze Linien eingegrenzt. Sind es bei der Architektur bewusst gesetzte Linien, so ist es bei den Bäumen eher ein Freilassen eines schwarzen Untergrundes, aus dem sich optisch eine Abgrenzung ergibt. Ansonsten lässt Floch den Farben freien Lauf. Er gruppiert verschiedene Töne dicht an dicht und schafft mittels der so entstehenden bewegten Farbflächen Raum und Struktur im Bild: Eine Technik, die auf Errungenschaften Paul Cèzannes zurückgeht. Aus der Farbigkeit heraus entstehen nicht nur der innere Aufbau eines Bildes, sondern auch die Licht- und Schattenzonen im Bild. Im expressiven Duktus und der Bereitschaft starke Kontrastfarben einzusetzen, finden sich auch Anklänge an die Malerei des Fauvismus, an Maurice de Vlaminck und André Derain.
Im Jahre 1972, noch zu Lebzeiten Josef Flochs, fand in der Österreichischen Galerie im Oberen Belvedere eine viel beachtete Retrospektive statt, auf der auch vorliegendes Bild gezeigt wurde.