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Eugen von Blaas wurde am 24. Juli 1843 in Albano bei Rom als ältester Sohn des bekannten Historienmalers Carl von Blaas geboren. Ohne jeden Zweifel lag das künstlerische Talent in der Familie, denn auch sein jüngerer Bruder Julius, berühmt für seine Pferdedarstellungen und Reiterportraits des Wiener Hochadels, dessen Sohn Carl Theodor und sein eigener Sohn Giulio waren als Maler tätig. Dank seiner Stelle als Professor – zuerst an der Akademie in Wien und später in Venedig – konnte Carl von Blaas die künstlerische Erziehung und Ausbildung seiner beiden Söhne genau verfolgen und fördern (1). Als er von 1860 bis 1872 das Wiener Arsenal mit Fresken ausstattete, unterstützte Eugen von Blaas seinen Vater so oft es möglich war bei der Arbeit. Aus der Studienzeit des Künstlers sind leider keine Werke bekannt, dennoch zeugen die ersten gesicherten Gemälde von stilistischer und technischer Versiertheit sowie einem guten Gespür für Komposition. Bekannt ist Eugen von Blaas vor allem für seine Genreszenen, in denen er Geschichten aus dem Leben der jungen Leute Venedigs erzählt, und für seine charmanten Portraits schöner Mädchen und Frauen. Das nebenstehende Bild einer Schönen ist auf das Jahr 1898 datiert und verdeutlicht die hohe künstlerische Qualität seiner Werke. Die dargestellte Dame hat den Kopf leicht zur Seite geneigt und gibt dabei den Blick auf eine rote Halskette frei, die elegant um ihren Hals gelegt ist. Ihr rötlich schimmerndes Haar trägt sie hochgesteckt, wobei sich einige Locken in der Stirn und im Nacken gelöst haben. Der verträumte, gedankenvolle Blick der Schönen ist in unbestimmte Ferne gerichtet. Die BetrachterInnen wissen nicht, um wen es sich bei der Portraitierten handelt, dennoch lässt der Schmuck, den sie trägt, und das mit Spitze besetzte Kleid auf eine Dame aus feiner Gesellschaft schließen, wie Eugen von Blaas sie gerne malte. Besonders hervorzuheben ist die feine, schwungvolle Malweise, mit der der Künstler Haut, Haar und Kleidung wiedergibt. Ab 1920 fertigte er keine Bilder mehr an, da sich – wie bei seinem Vater – der Zustand seiner Augen verschlechterte und er so, aufgrund seiner genauen Technik, einen Qualitätsverlust nicht hätte vermeiden können (2). Dies stellte finanziell aber keinerlei Problem dar und als Eugen von Blaas am 10. Februar 1931 verstarb, war die Anteilnahme in der venezianischen Gesellschaft groß.
(1) Thomas Wassibauer, Eugen von Blaas. Das Werk. Skizzen - Aquarelle - Gemälde, Hildesheim 2005, S. 15f. (2) Thomas Wassibauer, Eugen von Blaas. Das Werk. Skizzen - Aquarelle - Gemälde, Hildesheim 2005, S. 13f.