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Die vorliegende Szene spielt sich im Hofgarten bei der alten Dogana in Innsbruck ab. Das Gebäude aus der Renaissancezeit, erbaut als Ballspielhaus von Erzherzog Ferdinand II. und später als Theater, dann als Hofreitschule und unter anderem auch als Zollamt genutzt, wurde 1944 von Bombentreffern schwer beschädigt. Erst in den 1960er-Jahren wurde der Neubau als Kongresshaus mit Integration der erhaltenen Mauern beschlossen. Im vorliegenden Bild ist das Gebäude, in Ockerfarben gehalten, am linken Bildrand erkennbar. Der Betrachter blickt in den gut besuchten Hofgarten, dahinter blitzt türkisfarben der Inn hervor. Es scheint sich um einen Herbsttag zu handeln, da schon einzelne Blätter zu Boden gefallen sind. Während einzelne Spaziergänger – teils alleine und teils in Begleitung unterwegs – durch den Garten flanieren, fährt eine Kutsche der ein majestätischer Rappe vorgespannt ist, gerade direkt an der alten Dogana vorbei. Im Hintergrund ist ein Reiter ersichtlich, der ebenfalls den Park durchquert.
Gerhild Diesner schafft es in ihren Ölgemälden durch die Darstellung von Landschaften, Stillleben, Portraits oder Alltagsszenen in vereinfachter dekorativer Flächenordnung und leuchtender Farbigkeit Freude in die Gesichter der BetrachterInnen zu zaubern. Ihre Malerei gründet in einem „poetischen Gewahrwerden“ der Dinge, in der Sphäre zwischen Sinnlichkeit und Melancholie. So überzeugt das Schaffenswerk der Tiroler Künstlerin durch Leuchtkraft und ausdrucksstarke Farbigkeit.
In ihrer Heimatstadt Innsbruck belegte Gerhild Diesner von 1932 bis 1935 einen Aktkurs bei Prof. Comploj und besuchte parallel dazu einen Textilkurs an der Fachschule. 1937 übersiedelte die Künstlerin nach London. Dort besuchte sie die Chelsea Art School und die School of Art in Brighton. Nach zwei Jahren wechselte sie nach München an die Akademie für angewandte Kunst, Abteilung Gebrauchsgraphik. Nach einem kurzen Aufenthalt in Dresden bei Prof. Bernatzik arbeitete Gerhild Diesner als Trachtenmalerin am Tiroler Volkskunstmuseum und besuchte nebenbei den Aktkurs bei Max Esterle. 1943 übersiedelte sie nach Paris und begann ein Studium an der Académie André Lhote und an der Académie de la Grande Chaumière. Nach Kriegsende wurde in München ein Großteil ihrer Arbeiten aus der Pariser Zeit zerstört. 1948 erhielt sie den Förderungspreis der Tiroler Landesregierung anlässlich der Ausstellung „Tiroler Kunst" und heiratete 1949 den Bildhauer Bodo Kampmann. In den Jahren von 1955 - 1975 folgten zahlreiche Studienaufenthalte in England, Portugal und Italien. 1959 wurde ihr der Förderungspreis für Malerei der Landeshauptstadt Innsbruck verliehen und 1975 folgte der Professorentitel. 1995 erhielt sie den Kunstpreis des Landes Tirol, bevor sie im selben Jahr in Hall in Tirol verstarb.