Carl Fahringer

1874 Wiener Neustadt - 1952 Wien

Carl Fahringer wurde am 25. Dezember 1874 in Wiener Neustadt geboren. 1894 bis 1898 studierte er an der Wiener Akademie bei Sigmund L’Allemand, Christian Griepenkerl und Rudolf Eisenmenger; anschließend wechselte er für vier Jahre an die Münchner Akademie zu Carl Marr. In seinem Frühwerk beschäftigte er sich vorwiegend mit Buchillustrationen zu Märchen, unter anderem von Bechstein, Grimm und Hauff sowie zu Werken von Goethe und Stifter. Gemeinsam mit seinem Bruder Josef unternahm er lange Studienreisen nach Italien, Ägypten, Albanien, Bosnien, in die Türkei und nach Paris. Von 1903 bis 1906 war Fahringer Mitglied des Hagenbundes sowie ab 1907 bei der Vereinigung des Künstlerhauses. Während des Ersten Weltkriegs war er als Kriegsmaler in Russland und Italien verpflichtet (Werke aus dieser Zeit befinden sich im Wiener Heeresgeschichtlichen Museum). 1921 unternahm er seine erste große Hollandreise, die ihn anschließend bis in die damalige holländische Kolonie Bali führte. Die hier gesammelten Eindrücke verarbeitete er vor allem in der Aufhellung seiner Farbpalette. Hafen- und Marktszenen boten sich ihm als Motive an. 1929 folgten eine zweite Hollandreise, ein Aufenthalt in Batavia (Djakarta) und Soerabaja (Surabaya). Nach seiner Rückkehr übernahm er vorübergehend 1938/39 die Klasse für Malerei an der Wiener Akademie, anschließend leitete er bis 1945 das Fach für Tier- und Landschaftsmalerei. Heute noch genießt Carl Fahringer den Ruf, der beste Tiermaler gewesen zu sein. Im Tiergarten von Schönbrunn hatte er Gelegenheit, Papageien, exotische Vögel, Tiger und Löwen zu studieren. Während des Zweiten Weltkriegs war er als Maler in Frankreich und Griechenland stationiert. Seinen Lebensabend verbrachte er vorwiegend in Lustenau; am 4. Februar 1952 starb er in Wien.