Barockglas

  • Titel Hohlbalusterpokal mit Wappen der Nürnberger Patrizierfamilie Ebner von Eschenbach
  • Datierung Nürnberg, datiert 1700
  • Maße Höhe 45,5 cm
  • Provenienz Erworben vor 1885 von Familie Ebner. Durch Vergleich und Vertrag am 26.5.1987 an die Welser’sche Familienstiftung übergegangen. Seit 1890 als Leihgabe im Germanischen Nationalmuseum (Erste Inv.Nr. HG1062, Inv.Nr.GI 300)
  • Herkunft, Entw./ Ausf. Gravur: anonymer Meister, Umkreis Georg Friedrich Killinger
  • Literatur Meyer-Heisig, Der Nürnberger Glasschnitt des 17. Jahrhunderts, , WT 205 - Wappen der Familie Harsdörfer von Killinger, Stuttgarter Landesmuseum - ebenfalls 1700 datiert mit Wappen und Trophäen; Rainer Rückert, Die Glassammlung des Bayerischen Nationalmuseums, Band II, München 1982, Nr. 492

Wahrscheinlich war ein Familienmitglied der Familie Ebner von Eschenbach an einem der Siege des kaiserlichen Kriegsheeres (Flagge mit Doppeladler) beteiligt gewesen.

Die Patrizierfamilie Ebner (von Eschenbach) gehörte zu den ältesten und traditionsreichsten Familien Nürnbergs. Erstmals im 13. Jahrhundert erwähnt und ab 1319 bis zum Ende der reichsstädtischen Zeit im Jahre 1806 im „Inneren Rat“ vertreten und gehörten nach dem „Tanzstatut“ zu den zwanzig alten ratsfähigen Geschlechtern. Seit 1508 erwarb sie Ort und Schloss Eschenbach und nannte sich fortan „von Eschenbach.“ Bedeutende Mitglieder der Familie hatten auch den Ratsvorsitz und andere wichtige Positionen inne. Durch den Erwerb von Handelsprivilegien für den Bergbau in Ungarn sowie den Textilhandel in Flandern erwarben sie schon früh Reichtum. Sie wirkten um 1280 am Bau des Klaraklosters und des Seelhauses in Nürnberg mit. Durch Finanzgeschäft mit Kaiser Ludwig (1314, ab 1328 HRR) wurde die Handelstätigkeit ausgebaut, vor allem nach Prag, aber auch am Mittelrhein und im Karpatenraum.

Um 1825 wurden sie in den Freiherrenstand erhoben. Die berühmte Dichterin Marie von Ebner-Eschenbach war mit einem Moritz von Ebner-Eschenbach aus der böhmischen Linie verheiratet.