Albert Birkle

1900 Berlin - 1986 Salzburg

  • Titel Winter in Tirol
  • Datierung 1926
  • Technik Öl auf Karton
  • Maße 52,4 x 73 cm
  • Signatur rechts unten signiert und datiert: A. Birkle [19]26 rückseitig betitelt: Albert Birkle / Winter in Tirol
  • Provenienz Neue Galerie München - direkt vom Künstler erworben - bis 1977; Privatbesitz, Deutschland
  • Literatur Vgl. Kulturamt der Stadt Salzburg, Salzburger Museum Carolino Augusteum, Albert Birkle. Ölmalerei und Pastell, Ausstellungskatalog Museumspavillon im Mirabellgarten, Salzburg 1980, Abb. 8; Vgl. Salzburger Museum Carolino Augusteum, Nikolaus Schaffer, Albert Birkle, Monografische Reihe zu Salzburger Kunst, Band 20, Ausstellungskatalog Salzburger Museum Carolino Augusteum, Salzburg 2001, S. 52, Abb. 11 und S. 69, Abb. 29
  • Sonstiges Das Werk wird unter der vorläufigen WVZ-Nr. 544 in das in Vorbereitung befindliche Werkverzeichnis des Archivs und der Werkbetreuung Albert Birkle aufgenommen.

Birkle greift in den 1920er-Jahren Stilmittel der Neuen Sachlichkeit und des Realismus auf, ohne sich jedoch gänzlich den Statuten einer Stilrichtung zu unterwerfen. Statt einer distanzierten Dokumentation wird das Gesehene in seinen Werken subjektiv beseelt und greift in dieser Hinsicht auf die Tradition der Romantik zurück. Obwohl auf realen Landschaften basierend – hier das Bergdorf Ladis in Tirol – entsteht durch die Kombination von Realismus und Phantastik sowie der spezifischen malerischen Umsetzung Visionäres – eine märchenhafte, mystische Natur. Idyllisch liegen die Häuser mit ihren kleinen, dunklen Fenstern und den großen, überspitzten Dächern um den Lader Weiher. Ihre fahlgelben Fassaden spiegeln sich im Eisblau des zugefrorenen Weihers, der teils von nebulösen Schneewechten bedeckt ist. In graphischer Präzision ist das Ufer vom gefrorenen Wasser getrennt, das mystisch die Farben der Wälder und Bergkämme im Hintergrund aufgreift. Zwei menschliche Figuren gehen, Kühe ziehend, entlang des Ufers ihrer Beschäftigung nach, festgehalten im genügsamen Dasein, friedlich eingebunden in die sie umgebende Natur. Zeitlos und weltfern erscheint die Szenerie, in ihrer Kargheit steht die Landschaft für das Überdauern und die Regeneration der Lebenskräfte, die in Anbetracht der politischen Wirren der Zeit die Gefühlswelt Albert Birkles sensibel widerspiegelt.