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Gunter Damisch wurde 1958 in Steyr geboren. Er studierte von 1978 bis 1983 an der Akademie der bildenden Künste in Wien bei Arnulf Rainer und Max Melcher. Der Künstler galt als einer der Hauptvertreter der Neuen Wilden in Österreich, die in den 1980er Jahren das Tafelbild als „neues altes Medium“ propagierten und dessen spezifische Qualitäten betonten. Kennzeichnend für diese Stilrichtung sind farbenreiche mit expressiver Geste gemalte Bilder, wobei die Farbe oft plastisch hervorgehoben wurde. 1992, nur neun Jahre nach seinem eigenen Studienabschluss, war Damisch Professor für Grafik an der Akademie der bildenden Künste in Wien. 1998 erhielt er den Kulturpreis des Landes Oberösterreich für Bildende Kunst sowie 2011 den niederösterreichischen Würdigungspreis für Bildende Kunst. 2016 verstarb Gunter Damisch in Wien.
Der Künstler wollte mit seinen Bildern keine Geschichten erzählen, er wollte auch nicht die Welt, wie sie ist, abbilden, vielmehr verstand er sich als ein Weltenbildner, der mit seinen stacheligen Geißeltierchen, den Auskratzungen, seinen Stehern und Flämmlern die zweidimensionale Leinwand in die Unendlichkeit öffnet. Die Werke der 1980er und frühen 1990er Jahre sind von pastosen, geheimnisvollen, maskenhaften Figuren bevölkert. Dieser Werkphase folgte jene, die an einen Blick durch ein Mikroskop erinnert. Jener ist auch nebenan abgebildetes Werk von 1998 zuzuordnen. Auf den ersten Blick lässt sich die Handschrift Gunter Damisch bei diesem Bild nicht sofort erkennen. Es fehlt der oft zitierte Blick durchs Mikroskop, die Schlingen, die amöbenartigen „Tierchen“. Auch auf den kreativ aus Wortkreationen zusammengesetzten Titel wurde hier verzichtet. Das Bild ist anders als der Großteil seiner Arbeiten aus jener Zeit. Die Leinwand wurde großflächig mit einem satten Rosaton bemalt, und anschließend der Bildträger in zwei Bildhälften geteilt. Die oberen zwei Drittel des Bildes werden von einem kräftigen Hellblau dominiert, mit vereinzelt pastosen Farbverdichtungen. Den unteren Teil des Bildes bevölkern zahlreiche bunte Figuren, die sogenannten „Stehern“. Sie bilden eine dichte Menschentraube bis zum Horizont. Trotz aller dynamischer Spannung wohnt dem Bild eine harmonische Stille inne, so wie es für viele Werke von Gunter Damisch charakteristisch ist.