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Josef Pillhofer wurde 1921 in Wien geboren und wuchs in der Steiermark auf. Von 1938 bis 1941 besuchte er die Kunstgewerbeschule in Graz bis er im Krieg eingezogen wurde und mehrmals in Gefangenschaft geriet. Danach studierte er weiter, unter anderem bei Fritz Wotruba, und freundete sich mit Joannis Avramidis an. Darauf folgten mehrere Ausstellungen und Auszeichnungen. 2008 eröffnete er seine eigene Skulpturenhalle in Neuber, zwei Jahre später stirbt Josef Pillhofer in Wien. „Pillhofer ist unter den strengen Bildhauern Österreichs der strengste. An seinen Skulpturen ist nichts Unbedachtes, nichts Ausschweifendes, nichts Überflüssiges. Ihre Simplizität ist nicht simpel… In den Skulpturen Pillhofers wird gewogen, gespannt, in Beziehung gesetzt. Formenkomplexe durchdringen einander, staffeln sich rhythmisch auf, bauen Stufen und Übergänge… So entfalten diese Formkonzentrate auf knappstem Raum einen Reichtum an integrierenden, einander antwortenden und gegensätzlichen Beziehungen.“1) Mit seinem reichen Oeuvre, dessen Schwerpunkt in einer kontinuierlichen Reduktion der menschlichen Figur zu blockhafter, tektonischer Darstellung und der Verschränkung ebendieser mit dem Umraum liegt, gehört Josef Pillhofer zu den bedeutendsten Bildhauern der Nachkriegszeit, die mit ihrem Schaffen die klassische Plastik überzeugend ins 21. Jahrhundert hinüberführen. Die vorliegende Skulptur trägt den Titel „Kleiner Odysseus“, wie auch viele andere seiner Werke hat er diese Plastik in unterschiedlichen Größen ausgeführt. Pillhofer beschäftigte sich mit der Vergangenheit und bezog sich immer wieder auf Kunstwerke der Geschichte. Wie auch in dieser Statue des Helden aus der griechischen Mythologie. Hier hat Pillhofer möglicherweise in einer römischen Kopie einer griechischen Skulptur von Odysseus Inspiration gefunden. In diesem Vorbild streckt der Held seinen linken Arm aus, in der er eine Weinschale hält die er dem Kyklopen Polyphemus anbietet. Als ausgestreckten Arm könnte man auch die nach vorne zeigende Form interpretieren. Pillhofer löst den menschlichen Körper in geometrische Grundformen auf, manchmal mit scharfen Kanten – wie in dem vorliegenden Werk – oder in weicher und runder Manier, oft auch in einer Mischung von beidem.
1) Alfred Schmeller, Der strengste Bildhauer Österreichs, in: Josef Pillhofer. Das Ideal der Proportionen, Ausstellungskatalog, Künstlerhaus Wien, Wien 2011, S. 88.