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Markus Prachensky gehörte gemeinsam mit Wolfgang Hollegha, Arnulf Rainer und Josef Mikl zu jenem Kreis junger Künstler, die in der 1954 eröffneten Galerie St. Stephan erste Ausstellungserfolge feierten. Seine spontane, gestische Malweise macht Prachenskys Werke unverwechselbar; seine informelle Kunst changiert stets zwischen Gegenständlichkeit und Ungegenständlichem. Häufig wurden Bilderserien von Prachensky nach Aufenthaltsorten seiner zahlreichen Reisen benannt. Die Bilderreihe Umbria Quartetto entstand 1989. Im Gegensatz zu seinen ebenfalls stark von gestischen Pinselstrichen geprägten Werken der 1950er-Jahre arbeitete Prachensky hier kalkulierter: Auf kleinen Zetteln oder Blättern wurde eine grobe Bildidee skizziert. Zurück in Wien tastete sich Prachensky nach und nach an die Ausführung heran, bis Papierarbeiten wie die Vorliegende und insgesamt 28 Leinwandarbeiten entstanden. Während sich die Wucht der Farben in unserem großartigen Werk auf die untere Bildhälfte konzentriert, bleibt die obere Hälfte frei für die Entfaltung zahlreicher Farbspritzer. Diese zeigen die Spontanität und den Elan, mit welchem Prachensky die Tusche auf das Büttenpapier brachte – man möchte fast sagen – schleuderte. Daraus ergibt sich ein Spannungsverhältnis aus dem geordneten, recht geometrischen Motiv und dessen gestisch-wilder Entstehung, dessen offensichtliche Spuren dieses fulminante Blatt eindrucksvoll zur Schau stellt. Farblich greift Prachensky hier auf leuchtende, helle Töne zurück, die teils unvermischt nebeneinander stehen, teilweise aber auch nass in nass ineinander übergehen. Auch werden Farben bewusst von dunklen Balken voneinander abgegrenzt, womit der Künstler den Farbkontrast geschickt zu verstärken weiß. Dank seiner Erfahrung wusste Prachensky die Farben gekonnt nebeneinander zu stellen, eingedenk des Risikos, dass sich das Bild nicht wie gewünscht entwickeln würde. Bis zur vollständigen Trocknung der Farben saß der Künstler daher häufig neben seinen Werken und beeinflusste durch Neigung die Rinnrichtung.