Georg Gerlach

1874 Berlin - 1962 Wien

  • Titel Botanischer Garten in Wien
  • Datierung 1920
  • Technik Öl auf Leinwand
  • Maße 100 x 100,3 cm
  • Signatur rechts unten siginert und datiert: G. GERLACH / 1920.
  • Provenienz Privatbesitz, Schweiz; Privatzbesitz, München (von vorherigem erworben); Privatbesitz Bayern (in Erbfolge von vorherig Genanntem)

Das vorliegende Gemälde des Künstlers Georg Gerlach fängt die Schönheit und Vielfalt der Natur auf eine beeindruckende Weise ein, indem er die verschiedenen Pflanzen und Bäume in lebendigen Farben darstellt. Durch das quadratische Format richtet sich der Blick des Betrachters direkt auf das prachtvolle Blütenmeer. Der Künstler zeigt die Ruhe und Harmonie des Botanischen Gartens in Wien, der auch heute noch als Rückzugsort der Bevölkerung dient. Der Künstler ist bekannt für seine präzise Darstellung von Pflanzen und Landschaften, die die Schönheit und die Vielfalt der Natur hervorheben. Es lässt sich auf dem Gemälde eine üppige, lebendige Gartenlandschaft mit einer Vielzahl an blühenden Pflanzen in leuchtenden Farben wie Rosa, Rot, Violett und Weiß, eingebettet in grüne Farbnuancen der Blätter, Farne oder Palmen, erkennen. Bei den Pflanzen handelt es sich vermutlich um Rhododendren oder Azaleen. Die unterschiedlichen Farben der Blüten gehören zwar den gleichen Farbkreisen an, stehen aber in Kontrast zueinander, was der Szene eine gewisse Dynamik verleiht. Der Hintergrund zeigt dezente, kühlere Grüntöne, während die Vordergrundelemente leuchtende, warme Farben tragen. Dies ist bestimmt bewusst gewählt, um den Betrachter durch die Ansicht zu führen. Dies wird auch durch den kleinen Weg, mittig rechts im Bild, verstärkt. Einzig an diesem erkennt man, durch die scharfen Kanten des erdigen Weges zur nächsten Grünfläche, die rechts an diesen anschließt, dass wir uns in einem angelegten Botanischen Garten befinden und nicht in einer freien Tropenlandschaft. Eben diese vom Menschen arrangierte und farbig angeordnete Welt der Gärten im Gegensatz zur frei wuchernden Natur, ist um 1900 in Impressionismus und Jugendstil ein beliebtes Motiv. Georg Gerlach wurde 1874 in Berlin geboren, wuchs aber seit frühester Kindheit in Wien auf. Sein Vater, der Buchhändler und Verleger Martin Gerlach hatte sich in den 1870er Jahren in Wien niedergelassen, wo er u. a. 1898 den ersten Jahrgang der Secessionszeitschrift „Ver sacrum“ verlegte. Die künstlerische Ausbildung Georg Gerlachs begann an der Graphischen Lehr- und Versuchsanstalt in Wien, wobei er gleichzeitig auch privaten Malunterricht erhielt. Nach dem Schulabschluss studierte er an der Münchener Kunstgewerbeschule und an der Wiener Kunstgewerbeschule in der Klasse von Franz von Matsch, sowie ab 1891 an der Akademie der bildenden Künste in Wien.

Bereits 1911 und 1912 wurde ihm die Ehre zu teil seine Landschaftsbilder in Secessionsausstellungen zu präsentieren. Vor seiner Ausstellungspräsenz in der Wiener Secession, wo er übrigens auch nach der Zäsur des Ersten Weltkriegs ausstellen sollte, überzeugte er bereits die Ausstellungsjury des Hagenbundes, wo Gerlach 1906 in der Zedlitzhalle bei der 19. Ausstellung mit einem Landschaftsgemälde vertreten war.