Arik Brauer

1929 Wien - 2021 Wien

  • Titel Die starken Frauen
  • Datierung um 1980
  • Technik Öl auf Holz
  • Maße 40 x 50 cm
  • Signatur signiert links unten: BRAUER rückseitig nummeriert und betitelt: 697 / DIE STARKEN FRAUEN rückseitig Galerieetikett Galerie Weihergut, Salzburg
  • Provenienz 2008 Galerie Weihergut, Salzburg; Privatbesitz, Österreich
  • Literatur Vgl. Arik Brauer. Schieß nicht auf die blaue Blume, Kunsthaus Wien, Wien 2003, S. 59 und 110
  • Sonstiges Expertise der Galerie Weihergut, Salzburg vom 12. Juni 2008.

Das vorliegende Ölgemälde zeigt die zwei im Titel erwähnten starken Frauen, die zwei Blütenstängel mit einer roten und einer blauen Blume und einer Zwiebel am vorderen Ende durch das Bild tragen. Zwischen ihnen sitzt ein bärtiger, kleiner Mann in einem Tierkostüm, der in den Händen eine Schnur hält, die um den Hals der grün angezogenen Frau geschlungen ist. Er erinnert an einen Kutscher, der ein Pferd an den Zügeln hält. Die etwas größere, in Braun gekleidete Frau trägt das knollenförmige Gebilde. Ihre Füße sind nackte und ihre Ärmel sind zu den Ellenbogen hochgekrempelt. Die Frau in Grün hält ihre Hände vors Gesicht geschlagen und die Knolle ist mit einer Schur an ihrem Arm befestigt. Auf ihrem Kopf sitzt ein kleiner Mann mit Glatze und Sonnenbrille in einem großen, roten Hut und gestikuliert. Es scheint, als ob er dem Mann mit den „Zügeln“ die Richtung vorgibt. Hier spiegelt sich der Titel des Gemäldes wider, der auf die Stärke der Frauen hinweist, die trotz aller Schwierigkeiten ihren Weg weitergehen und die Last zu zweit tragen. Auf der Zwiebel sitzt ein Hahn und um die Personen herum tummeln sich mehrere Tiere, etwa ein Hund und einige Vögel, die die Szene begleiten. Auch einige Personen sind zu sehen und in der Ferne taucht eine Stadt mit fantastischen Gebäuden auf. Der in Brauntönen gehaltene Boden wird durch grüne Bäume belebt, die meisten sehr klein, doch auch zwei große Bäume sind in der Landschaft zu sehen. Die Szene im Vordergrund ist wunderbar farbenfroh, im Gegensatz dazu ist der Hintergrund farblich gedeckter gehalten. Ein dunkler Himmel überzieht die Stadt, als würde er ein Gewitter oder den kommenden Abend ankündigen. Das Bild regt den Betrachter durch die vielfältige Darstellung zum Nachdenken an. Sollen die zwei Frauen die physische und mentale Stärke von Frauen personifizieren? Wie so oft gelingt es Brauer auf spielerische Art und Weise, seinen Bildern viel Bedeutung zuzuweisen und gleichzeitig überlässt er seinem Publikum viel Freiraum für die eigene Fantasie. Die zahlreichen Details und vielfältige Szenerie des vorliegenden Werkes bieten viel Spielraum für die Interpretation.