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Gallés vertiefte Auseinandersetzung mit Intarsien-Techniken seit Beginn seiner Holzmöbelherstellung um 1885/1886 sowie wohl auch seine Beschäftigung mit ostasiatischer Kunst, wie den chinesischen Gläsern im Berliner Kunstgewerbemuseum, trugen zu Emile Gallés Wunsch bei, auch Einlegearbeiten in seinen Glaskunstwerken auszuführen. Er experimentierte mit eingelegten Glasstücken und schuf schließlich ab etwa 1897 die aufwendig hergestellten Marqueteriegläser, für deren Technik er schließlich unter der Bezeichnung "marqueteries de verres ou cristaux" 1898 einen Musterschutz für 15 Jahre beantragte. Dabei werden vorbereitete Glasdetails, wie Blüten oder Blätter, auf einer Wälzplatte in den noch weichen, oft bereits mehrfach überfangenen Gefäßkörper eingerollt, fallweise dann noch einmal überschmolzen oder mit dem Rad minutiös geschnitten. Oft wurde dieser Vorgang mehrfach wiederholt, sodass die vielen heiklen Arbeitsschritte wie auch das häufige Erhitzen der zwischenzeitlich abgekühlten Werkstücke, die Gläser besonders aufwendig und kostbar macht. Eine vergleichbares Atelierstück befindet sich im Glasmuseum Hentrich, allerdings mit weiteren geschnittenen Details sowie einer Inschrift, mit der sich Gallé auf das zeitgenössische Ereignis des zu Unrecht verurteilten Alfred Dreyfus bezieht und auf den Roman „Picciola“ von Xavier Boniface Saintine verweist. Ein Offizier, der der Spionage gegen Napoleon verdächtigt und eingesperrt wird, entdeckt am Gefängnishof eine kleine Blume, „Picciola“, die für ihn die Schönheit, Stärke und Dauerhaftigkeit der Natur symbolisiert.