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Emile Gallé kreierte mit Vorliebe seine Atelierstücke in Serien bestimmter Themen, so entstanden neben den Vasen mit Unterwasser-Motiven auch Vasen mit der französischen oder alpinen Flora. Eine besondere Seltenheit ist die hier gezeigte Vase mit Edelweißblüten auf der Vorderund Bergspitzen auf der Rückseite. Er bemühte sich schon seit Anfang der 1890er Jahre, gemäß den symbolistischen Tendenzen der Zeit, Landschaftsdarstellungen in seine Vasen einfließen zu lassen und dabei den individuellen, stimmungsvollen Charakter der Natur in ihrer wirkungsreichen Gesamtheit wiederzugeben. Diese Vase ist ein herausragendes Beispiel für das Talent Emile Gallés durch geschickte Auswahl und Anwendung des farbigen Glases atmosphärische Stimmung zu erzeugen. Das weiße, scheinbar opalisierende Glas und die damit einhergehenden, teils auch kontrastierenden Farben der Glaspulvereinschmelzungen ahmen die Lichtverhältnisse im kalten, verschneiten Gebirge nach. Sowohl die ausgesprochen diffizile Oberflächenbearbeitung des Edelweißes in fein detailliertem, poliertem Hochschnitt sowie auch die teils martelierte und anschließend halbmatt polierte Außenwandung lässt die Vase geheimnisvoll schimmern.