Willy Eisenschitz wurde 1889 in Wien geboren. 1911 begann er mit dem Studium an der Akademie der bildenden Künste. Er interessierte sich für die neuesten Kunstströmungen, besonders faszinierten ihn die modernen impressionistischen französischen Künstler. Ein Jahr später ging Eisenschitz nach Paris, studierte bis 1914 an der berühmten Pariser Académie de la Grande Chaumière und heiratete die Malerin Claire Bertrand. Bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges versuchte er mit seiner Frau nach Österreich zurückzukehren. Sie wurden aber noch in Frankreich festgenommen und in einem Auffanglager bei Angers an der Loire interniert. Erst nach Ende des Krieges wurden sie gemeinsam mit ihren beiden im Lager geborenen Kindern freigelassen.
Das Jahr 1921 brachte eine Wende im künstlerischen Schaffen von Willy Eisenschitz. Im Sommer reiste er an die südfranzösische Küste und war vom irisierenden Licht und den einzigartigen Farben sehr beeindruckt. Nach seiner Rückkehr nach Paris zeigte Eisenschitz 1922 seine erste Ausstellung, die ihm Anerkennung und Erfolg brachte.
Zwischen 1925 und 1927 lebte er mit seiner Familie im Luftkurort Dieulefit, den er aufgrund seiner Tuberkuloseerkrankung aufsuchte. Die dort entstandenen Werke sind oftmals kubistisch inspiriert und betonen die besondere Stimmung dieser Landschaft.
1935 erlangte Willy Eisenschitz die französische Staatsbürgerschaft, ließ aber den Kontakt zu Wien nie abbrechen. Er stellte 1933 in der Wiener Secession aus und pflegte Kontakte zu österreichischen Künstlern wie Josef Floch, Viktor Tischler und Georg Merkel. Seine Teilnahme an der Pariser Weltausstellung im Jahr 1937 wurde mit einer Goldmedaille ausgezeichnet.
Nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges wurde die Lebenssituation für Eisenschitz aufgrund seiner jüdischen Herkunft immer schwieriger. So zog die Familie 1942 nach Dieulefit, einem Zufluchtsort für Künstler und Intellektuelle von großteils jüdischer Herkunft. Er malte dort unter dem Pseudonym „Villiers" vor allem Auftragsporträts und Landschaftsbilder.
In den 50er- und 60er-Jahren verbrachte die Familie ihre Sommer auf Ibiza, wodurch seine Malerei an Helligkeit und Farbintensität gewann. Diese Jahre waren geprägt von einer intensiven künstlerischen Tätigkeit und zahlreichen Ausstellungen. Am 8. Juli 1974 starb der Maler im Alter von 85 Jahren in Paris.