Herbert Gurschner wurde am 27. August 1901 in Innsbruck, als Neffe der beiden Bildhauer Gustav Gurschner und Emil Gurschner, geboren. 1917 besuchte er die Kunstgewerbliche Fachschule in Innsbruck und stellte im selben Jahr erstmals zwei Ölbilder in Innsbruck aus. Ein Jahr später inskribierte er an der Akademie der Bildenden Künste in München und studierte unter anderem bei Franz von Stuck. 1924 heiratete Gurschner die englische Adelige Ella Dolores Erskine, die ihm wichtige Kontakte zu englischen Künstler- und Sammlerkreisen vermittelte und ihm erfolgreiche Ausstellungen in England ermöglichte. Er stellte zu dieser Zeit auch in Amerika aus und war mit seinen Bildern in der Wanderausstellung „Tiroler Künstler“ in Deutschland vertreten. Gurschner unternahm 1926 bis 1928 ausgedehnte Reisen nach Italien und hielt seine Eindrücke in zahlreichen Aquarellen fest. 1928 wurde er als Gastaussteller im italienischen Pavillon zur Biennale in Venedig eingeladen. Bedeutend für seinen künstlerischen Durchbruch in England war 1931 die Ausstellung in der Fine Art Society. Zahlreiche Museen und auch private Sammler erwarben seine Bilder. In der Heimat Tirol wurde er nicht nur als Künstler, sondern auch als Förderer des Fremdenverkehrs gefeiert. Als junger, bereits erfolgreicher, international gewandter Künstler fand er Zugang zu Adels-, Diplomaten- und Wirtschaftskreisen, die ihm durch Portraitarbeiten zu einer unbeschwerten Existenz und mehreren Auslandsreisen verhalfen. Nach dem zweiten Weltkrieg, den Gurschner von der französischen Riviera aus miterlebte, kehrte er nicht mehr nach Österreich zurück, suchte um die britische Staatsbürgerschaft an und wurde in der englischen Armee aufgenommen, wo er als Bühnenbildner für das Militärtheater tätig war und seine zweite Frau, Brenda Davidoff, kennen lernte.
In den Nachkriegsjahren stellte Herbert Gurschner seine Werke nur noch vereinzelt aus und arbeitete hauptsächlich als Bühnenbildner für verschiedene Theater in London. Er nahm den Kontakt zu Österreich wieder auf und reiste von Innsbruck aus nach Deutschland, in die Schweiz und Italien. Im Jahre 1975 starb er in London.