George Grosz

1893 Berlin - 1959 Berlin

George Grosz wurde am 26. Juli 1893 in Berlin als Georg Ehrenfried Groß geboren. Er kopierte bereits als Kind, unter Förderung seines Lehrers, mit Begeisterung Zeichnungen. Nach erfolgreichem Studienabschluss an der Königlichen Kunstakademie in Dresden und an der Kunstgewerbeschule in Berlin bei Emil Orlik wurden einige seiner Karikaturen in deutschen Zeitungen wie Ulk und Lustige Blätter veröffentlicht.

Ab 1916 nannte er sich „George Grosz“, da er als Kriegsgegner keinen deutschen Namen mehr tragen wollte. In dieser Zeit entstanden viele Zeichnungen von Kriegsszenen. Durch Veröffentlichungen in der Monatszeitschrift „Deutsche Jugend“ und in Theodor Däublers literarischem Magazin „Die weissen Blätter“ wurde Grosz bekannt und kam mit den Kunstmäzenen Falk, Harry Graf Kessler und später Felix Weil in Kontakt. Nach dem Krieg stellte George Grosz seine Kunst, nach eigenen Aussagen, in den Dienst des Proletariats und trat 1919 der KPD bei. Es folgten erste Veröffentlichungen und eine Einzelausstellung in München. 1920 war er Mitveranstalter der „Ersten Internationalen Dada-Messe“ in Berlin und entwickelte sich zum Chronisten und Kritiker seiner Zeit. Hauptthemen seiner vielen Gemälde waren der Militarismus und das konservativ-reaktionäre Bürgertum. Durch seine Gesellschaftskritik geriet er oftmals in Konflikt mit der Justiz. Erfahrungen während seiner fünfmonatigen Russlandreise 1922, das Zusammentreffen mit Lenin und Leo Trotzki bestärkten Grosz in seinem Misstrauen gegen jede Form der diktatorischen Obrigkeit und veranlassten ihn 1923 zum Austritt aus der KPD.

Er blieb weiterhin politisch aktiv und gründete u. a. gemeinsam mit Max Pechstein den „Club 1926 e.V.“, eine Gesellschaft für Politik, Wissenschaft und Kunst.

Veranlasst durch einen Lehrauftrag, den er 1932 erhielt, emigrierte Grosz 1933 nach New York. Er arbeitete dort für amerikanische Satirezeitungen. Trotz einiger Ausstellungen und Veröffentlichungen stellte sich der erwartete Erfolg in Amerika jedoch nicht ein. In Deutschland zählte sein bisheriges Werk inzwischen aufgrund der Machtergreifung der Nationalsozialisten zur „entarteten Kunst“.

1946 veröffentlichte George Grosz seine Autobiographie „A Little Yes and a Big No“, 1951 unternahm er seine erste Deutschlandreise nach dem Krieg. Erst gegen Mitte der 50er Jahre erhielt er die gebührende Anerkennung und wurde 1954 Mitglied der angesehenen „American Academy of Arts and Letters“ und 1958 außerordentliches Mitglied der Berliner Akademie der Künste. Ein Jahr später, kurz nach seiner Übersiedlung zurück nach Berlin, starb George Grosz am 5. Juli 1959.