Barockglas

  • Titel Pokal mit Wappen der Anna Leopoldowna, Herzogin von Mecklenburg
  • Datierung Sachsen, um 1739
  • Maße Höhe 22,7 cm
  • Provenienz Privatbesitz, Österreich
  • Literatur Erik Amburger, Anna Leopoldowna, in: Neue Deutsche Biographie (NDB), Band 1, Berlin 1953; Gisela Haase, Sächsisches Glas, München 1988, S. 347, Abb. 215 - weitgehend vergleichbarer Pokal

Anna Leopoldowna 1718 - 1746

Anna Leopoldowna wurde als Elisabeth Katharina Christine Herzogin zu Mecklenburg (Schwerin) 1718 in Rostock geboren. Sie war die Tochter Herzog Karl Leopolds von Mecklenburg und dessen dritter Gemahlin Katharina Iwanowna, einer Schwester der Zarin Anna Iwanowna. Als Urenkelin des Zaren Alexej Michailowitsch war Anna Leopoldowna eine mittelbare Nachfolgerin des russischen Zarenthrones. 1722 verließ Katharina Iwanowna ihren Ehemann mit ihrer Tochter und kehrte nach Russland zurück. Den Namen Anna Leopoldowna nahm diese erst 1739 im Zuge des Übertritts zur russisch-orthodoxen Kirche an. Im Jahr darauf wurde sie durch Heirat Prinzessin von Braunschweig-Wolfenbüttel und gebar 1740 einen Sohn, Iwan VI. (1740-1764). Als Großfürstin war sie 1740-41 Regentin für ihren Sohn, der als Iwan VI. den Thron besteigen sollte. Jedoch gelang es einer Tochter Peters des Großen, Elisabeth Petrowna, durch Intrigen und Putsch als Elisabeth I. den Zarenthron zu besteigen. Anna Leopoldowna und Ihr Gemahl Prinz Anton Ulrich von Braunschweig-Wolfenbüttel und ihre Kinder wurden nach Riga verbannt, wo sie 1746 starb. Ihr unglücklicher Sohn, Iwan VI. wurde nach Schlüsselburg gebracht und dort 1764 ermordet. Das Glas zeigt Anna Leopoldownas Wappen offenbar nach ihrem Übertritt zur russisch-orthodoxen Kirche, aber noch vor ihrer Heirat.