Carl Reichert

1836 Wien - 1918 Graz

Der bekannte, aus einer Künstlerfamilie stammende Tier-, Genre- und Vedutenmaler Carl Reichert wurde 1836 in Wien geboren. Seine erste Ausbildung erhielt der junge Künstler bei seinem Vater, dem Maler Heinrich Reichert. Später war er Schüler ab 1850 an der Grazer Zeichenakademie unter Joseph Ernst Tunner und Ernst Christian Moser. Zusammen mit seinem Lehrer und Freund Josef Kuwasseg erstellte er 1854 das „Burgalbum für Erzherzogin Sophie“, in dem die Grazer Burg vor und nach ihrer Abtragung festgehalten wurde, danach widmete er sich verstärkt Landschaftsbildern steirischer Burgen, Schlösser und Ortsansichten. Für kurze Zeit studierte er in München und bildete sich während einer längeren Italienreise mehrmals in Rom bei den berühmten Malern Ludwig Johann Passini und Anton Romako fort. Auf die Bitte des Grafen Hügel auf Schloss Rheinthal porträtierte er dessen beide Vorstehhunde. Dies sollte seine Karriere als Tiermaler begründen, da ihn die Fürstin Klaudine Teck daraufhin dem österreichischen Kaiserhof weiterempfahl. Auch unter dem Pseudonym J. Hartung fertigte er an die 600 Tierdarstellungen, vor allem Pferde und Hunde, die sehr gefragt waren. Im Jahr 1869 übersiedelte Carl Reichert nach Wien, wo er Mitglied des Wiener Aquarellisten Clubs war, 1874 wurde er darüber hinaus Mitglied des Wiener Künstlerhauses. 1910 zog der Künstler zurück nach Graz, wo er 1918 an den Folgen einer Gehirnblutung verstarb.