Der Künstler wurde 1886 als August Vorhauer in Wien geboren. In seiner Jugend wurde sein Talent weder vom Elternhaus noch von seiner Umwelt gefördert, so dass er seine Begabung unterdrücken musste und Finanzbeamter wurde. Da der Drang zur Malerei sich schließlich durchsetzte, wählte er das Pseudonym „August Rieger“, um in seiner Freizeit ungehindert schaffen zu können. Obwohl der stille und in sich gekehrte Künstler keine Akademie besuchte, wurden Kenner und Sammler alsbald auf sein Talent aufmerksam. Erste Verkäufe ermutigten ihn, im Jahre 1923 den Dienst zu quittieren, um sich fortan ungehindert der Malerei widmen zu können. Er wurde zu einem vielbeachteten Schilderer der Wiener Vororte, von Pötzleinsdorf, wo er wohnte, über Grinzing, Sievering, Neustift und Neuwaldegg bis zu den Praterauen und der Lobau. Um Wien malte er in Schwechat, Klosterneuburg, Perchtoldsdorf und besonders gerne im Wienerwald. August Rieger erfasste seine Landschaften, Stillleben und Interieurs stets in meisterhafter Beleuchtung, alles in sonniges Hell getaucht, mit weichen, fließenden Pinselstrichen und kühn gesetzten landschaftlichen und figuralen Akzenten. Sein großes Vorbild Carl Moll wird in August Riegers besten Arbeiten an Unmittelbarkeit und Farbenpracht der Darstellung beinahe noch übertroffen.
Werke August Riegers finden sich unter anderem in der Sammlung der Österreichischen Galerie Belvedere, des Wien Museum, des Leopold Museums, in der Grafischen Sammlung Albertina sowie in wichtigen Privatsammlungen des In- und Auslandes.