Edward Harrison Compton wurde am 11. Oktober 1881 als 4. Kind des berühmten Gebirgsmalers Edward Theodore Compton in Feldafing am Starnberger See geboren. Comptons Vater war 1867 aus England nach Deutschland emigriert und verbrachte einen Großteil seines Arbeitslebens in den Alpen, wobei er bei Bergtouren oft von seinen Kindern begleitet wurde. Früh zeigte sich die Begabung des jungen Edward, der bei seinem Vater in die Lehre ging und eine Ausbildung zum Maler an der Central School of Arts and Crafts in London erhielt. Nach dem Studium kehrte der Künstler nach Deutschland zurück und verdiente sich seinen Lebensunterhalt als Buchillustrator und Postkartenmaler, wobei die Alpen auch hier sein bevorzugtes Sujet blieben. Infolge einer Kinderlähmung war er ab seinem 28. Lebensjahr fortan an den Rollstuhl gefesselt und musste nun für ihn leicht zugängliche Motive suchen, wie das Alpenvorland mit seinen Tälern, Gebirgsbächen, Seen und Burgen, oder Städtebilder und südliche Landschaften, zu denen er auf zahlreichen Reisen angeregt wurde.
Wie sein Vater verbuchte Edward Harrison Compton auf vielen Ausstellungen, wie z.B. der Royal Academy London, dem Münchner Glaspalast und der Münchner Künstlergenossenschaft, große Erfolge. Mit seinem Vater wurde Edward Harrison Compton durch seine Bilder, eher unbewusst, zu einem großen Förderer des Alpentourismus, indem er die Sehnsucht vieler Menschen nach den von ihm dargestellten Landschaften weckte.
Edward Harrison Compton war ein zügiger, spontaner Maler, den das Wechselhafte der Natur reizte. Charakteristisch für seine Bilder sind leuchtende Farben, vorzugsweise Grün und Blau. Das Licht als Motiv und die leuchtenden Farbpigmente sind typisch für die reife Schaffensperiode des Künstlers. Durch die Monumentalität der Berge und die Weite der Natur versetzt er den Betrachter in Staunen. Unumstritten zählt Edward Harrison Compton zu den bedeutendsten Chronisten der Alpenwelt.