Max Weiler wurde am 27. August 1910 in Absam bei Hall in Tirol als Sohn des Richters Dr. Max Weiler geboren. Für 1927 wurden erste künstlerische Arbeiten belegt. Diese standen ideell schon unter dem Einfluss der katholischen Reformbewegung „Bund Neuland", der sich Weiler 1926 angeschlossen hatte. 1930 erfolgte die Aufnahme an die Wiener Akademie der bildenden Künste, wo er von 1933 bis 1937 die Meisterklasse von Professor Karl Sterrer besuchte. Durch Sterrer wurde Weiler auf die monochromen Landschaften der chinesischen Sung-Maler aufmerksam. Seit der ersten Begegnung mit diesen Werken hatte Max Weiler versucht, die Spiritualität, die er in diesen Naturansichten verwirklicht fand, mit den zur Abstraktion führenden Tendenzen der europäischen Moderne zu verbinden. Nach dem Kriegsdienst in Oberitalien und Jugoslawien von 1942 bis 1945 gewann er noch im Jahr seiner Heimkehr den Wettbewerb zur Ausmalung der Theresienkirche auf der Hungerburg bei Innsbruck. Konservative Tiroler und kirchliche Kreise reagierten auf die monumentalen Fresken mit Ablehnung, der Streit mündete schließlich 1950 in der vorübergehenden Verhängung derselben. Das Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum ehrte Max Weiler im folgenden Jahr mit der ersten großen Einzelausstellung seines Werkes. Weilers 1954 bis 1955 ausgeführte Fresken im Innsbrucker Hauptbahnhof erregten abermals größten Anstoß. Mit einer Einzelausstellung als Repräsentant Österreichs auf der XXX. Biennale in Venedig 1960 setzte für Weiler die internationale Anerkennung ein. Im Jahr darauf verlieh ihm Österreich den Großen Staatspreis. 1964 nahm Weiler die Berufung als Professor und Leiter einer Meisterklasse für Malerei an die Wiener Akademie der bildenden Künste an. Die Wiener Kunstszene akzeptierte sein Schaffen erst 1966. Es folgten ab diesem Zeitpunkt diverse Preise und Ausstellungen im In- und Ausland. Der Künstler war seit 1967 Mitglied des österreichischen Kunstsenates sowie seit 1979 Träger des Ehrenzeichens für Wissenschaft und Kunst. Max Weiler emeritierte 1981. Retrospektiven seines Werkes fanden unter anderem im Kunstmuseum Bern, der Prager Nationalgalerie in Prag, dem Museum moderner Kunst in Mexico City, der Chinesischen Nationalgalerie in Peking sowie in regelmäßigen Abständen in Österreich statt und zuletzt 1999 in einer groß angelegten Ausstellung des Wiener Künstlerhauses und der Wiener Akademie. Seine in den Jahren von 1960 bis 1991 verfassten Schriften - wie die so genannten Tag- und Nachthefte - gelten als wesentlicher Bestandteil und Schlüssel zum Werk. Max Weiler wurde in den vergangenen Jahren mit angesehenen Preisen und hohen offiziellen Würdigungen wie dem Großen Silbernen Ehrenzeichen mit dem Stern für Verdienste um die Republik Österreich ausgezeichnet. Am 29. Jänner 2001 starb Max Weiler in Wien.
Max Weiler
1910 Absam - 2001 Wien
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52
Akt
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67
Es verdichtet sich zu Bäumen
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93
Hügelkopf