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Die Welt des Theaters bot für Oskar Laske eine reiche Inspirationsquelle und auch ohne Bezeichnung auf der Rückseite des Gemäldes könnte man aufgrund der von Oskar Laske detailliert erzählten Geschichte den Schluss ziehen, dass hier William Shakespeares Stück The Tempest (Der Sturm) als Vorlage diente. Das Schauspiel, welches 1611 uraufgeführt wurde, handelt vom Schicksal des Zauberers Prospero und seiner Tochter Miranda. Noch als Herzog von Mailand, vertiefte sich Prospero ins Studium der Zauberei und vernachlässigte darüber seine Regierungsgeschäfte. Diese Gelegenheit nutzte sein Bruder Antonio und entmachtete ihn, worauf Prospero mit seiner Tochter auf eine einsame Insel floh. Zwölf Jahre später ist der Magier Herrscher auf der Insel und hat sich den Luftgeist Ariel sowie Caliban, den Sohn der Hexe Sycorax und früheren Herren der Insel, Untertan gemacht. Es ergibt sich, dass die Verantwortlichen für Prosperos Exil in einem Schiff an der Insel vorbeifahren. Diese Gelegenheit nutzt Prospero und beschwört mit Hilfe Ariels einen Sturm herauf, der das Schiff kentern lässt woraufhin sich die Besatzung auf die Insel rettet und nun der Rache des Zauberers ausgeliefert ist. Aus der Vogelperspektive malt Oskar Laske entscheidende Szenen des Stückes. Vor allem märchenhafte Elemente des Textes nahm Laske auf und transponierte sie in seine ureigene Bildsprache. Die als Opus 114 entstandene Komposition „zeigt phantasievolle, in die Fläche projizierte Hügelformationen auf einer Insel, auf der sich in simultaner Darstellung die einzelnen Szenen abspielen. In kindlich-naiver Erzählform ist das Geschehen geschildert, wobei die Figuren, vor allem bei der Gastmahlszene links unten, in ihrer überspitzten Gestik deutliche Züge der Commedia dell’arte aufweisen. Die helle leuchtende Farbigkeit entspricht dem märchenartigen Charakter dieser Komposition. […] wobei vor allem den phantastischen Mischwesen, dem Luftgeist Ariel oder dem affenartigen Ungeheuer Kaliban, sein besonderes Interesse galt.“ 1 1 Cornelia Reiter in: Oskar Laske, Kunsthaus Wien Februar – Mai 1996, Hrsg. Tobias Natter, S. 20