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In dem seltenen Querformat hat Carl Moll in raschen Pinselzügen den ephemeren Augenblick der ungewöhnlichen Wetterstimmung festgehalten. Noch regnet es ein wenig über Wien, aber die Sonne taucht schon das Häusermeer in rotgoldenes Licht, und ein Regenbogen zieht sich in seiner ganzen Pracht über den Himmel. Man merkt dem Bild in jedem Detail die Unmittelbarkeit seiner Entstehung an. Keine gespeicherte Erinnerung ist es, die der Künstler hier wiedergibt. Wohl hat er sein Fenster weit geöffnet, als der Regenbogen sich zeigte und in raschen Pinselstrichen das Naturereignis festgehalten. Damit hat er sich von der impressionistischen Lichtauffassung weit entfernt. Nicht nach Studien im Atelier wird der Natureindruck wiedergegeben und so unwillkürlich verfälscht, sondern das Gesehene wird – vor Ort in Echtzeit sozusagen. Die Stimmung entsteht allein durch die Farbe, sie ist Quelle des Lichts und ohne zugrundliegende Vorzeichnung auch Träger der gesamten Bildkomposition. Carl Moll hat sich in Bildern wie diesem weit in jene Regionen vorgewagt, in denen die Farbe die Hauptrolle übernimmt und sich dann in Richtung völliger Abstraktion verselbständigt. Der Künstler beschreitet den eingeschlagenen Weg zwar noch nicht bis zur äußersten Konsequenz, man sieht aber deutlich, welches Potential und welcher Wille zur ständigen Infragestellung von bereits Erreichtem dem Künstler eigen ist.