Carl Moll

1861 Wien - 1945 Wien

Carl Moll wurde am 23. April 1861 in Wien geboren. Er studierte 1879 bis 1881 an der Wiener Akademie bei Christian Griepenkerl. Ab 1881 war er Privatschüler und später auch enger Freund von Emil Jakob Schindler und dessen Familie. Zahlreiche gemeinsame Reisen führten ihn nach Jugoslawien, Griechenland und Deutschland. 1890 stellte Moll zum ersten Mal auf der Jahresausstellung im Wiener Künstlerhaus aus, dessen Mitglied er 1894 wurde. 1895 heiratete er Anna Schindler, die Witwe des mittlerweile verstorbenen Freundes und Lehrers. In den folgenden Jahren wurde sein Atelier zu einem regelmäßigen Treffpunkt namhafter Wiener Künstler, wie Gustav Klimt, Josef Hoffmann, Joseph Maria Olbrich, Koloman Moser und Max Kurzweil. Mit ihnen gründete er 1897 nach Abspaltung vom Künstlerhaus die Wiener Secession. 1900 wurde Moll auch Mitglied der Berliner Secession. Im selben Jahr erhielt er bei der Pariser Weltausstellung die Silberne Medaille und in Wien den Orden der Eisernen Krone. Ab 1901 verband ihn eine enge Freundschaft mit Gustav Mahler, der später seine Stieftochter Alma heiratete. 1905 schied er gemeinsam mit der „Klimtgruppe" aus der Wiener Secession aus und wurde künstlerischer Leiter der Galerie Miethke. Er setzte sich stets für junge österreichische Künstler und deren Karriere ein, unter anderem auch für Oskar Kokoschka. 1931 erhielt er die Goldene Staatsmedaille und wurde Ehrenbürger Wiens. Nach dem Einmarsch der russischen Truppen in Wien wählte er gemeinsam mit seiner Tochter Maria und deren Mann am 13. April 1945 den Freitod.