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Der gebürtige Wiener Ferdinand Brunner fand früh zu seinem eigenen Stil. Es ist erstaunlich, wie konsequent er seinen Weg ging. Der Künstler ließ sich weder vom Kolorismus der Spätimpressionisten noch vom Secessionismus verführen. Stets vermied er die Abstraktion und blieb der Weite und Einfachheit seiner Motive treu. Zu seinen Hauptmotiven zählen menschenleere, scheinbar unberührte Naturausschnitte. Meist sind dies leicht hügelige Landschaften mit nahezu wolkenlosen Himmeln. Die geografische Lokalisierung der Werke Ferdinand Brunners gestaltet sich oft als schwierig, da die Landschaften nicht näher benannt sind. Eine der wenigen Ausnahmen ist nebenan abgebildetes Werk.
Die Beschriftung auf der Rückseite des Bildes verrät uns, dass es sich bei vorliegendem Gemälde um den Pfarrgarten im steirischen Aflenz handelt. Der Künstler hat im Pfarrhof Platz genommen und betrachtet drei Hühner, die auf einer saftigen, grünen Wiese nach Futter suchen. Der Pfarrhof wird nach hinten, zum angrenzenden Pfarrhaus durch eine Mauer, über die Bäume und Sträucher emporragen, abgetrennt. Links neben den Hühnern steht eine Scheune, von der eine Holzleiter hinab in den Pfarrhof führt. Es ist ein heller, sonniger Tag, die Mauern werden partiell von der Sonne beschienen, so dass ein spannendes Spiel von Licht und Schatten entsteht. Der undramatische und unprätentiöse Pfarrhof in Aflenz entsprach wohl der stillen Persönlichkeit des Künstlers. Das Zusammenspiel der eckigen, klaren Formen der Architektur mit der unberechenbaren, wuchernden Natur faszinierte den Künstler. Ferdinand Brunner gehörte der späteren Generation der realistischen Landschaftsmaler an und führte diese Tradition unabhängig von den dominanten Bewegungen des Wiener Jugendstils und des Expressionismus in einem eigenen, durchaus modernen Sinn weiter.