Ferdinand Brunner wurde am 1. Mai 1870 in Wien geboren und begann seine künstlerische Ausbildung in den Ateliers der Hoftheatermaler A. Brioschi, H. Burghart und J. Kautsky. Von 1891 bis 1896 studierte er bei Eduard Peithner von Lichtenfels an der Wiener Akademie der bildenden Künste Landschaftsmalerei und erhielt bereits in diesen Jahren zahlreiche Auszeichnungen und Stipendien, die ihm unter anderem für 1896/97 einen längeren Aufenthalt in Italien ermöglichten. Ab 1901 war er Mitglied der Künstlergenossenschaft des Wiener Künstlerhauses und stellte von da an regelmäßig aus. 1904 und 1907 nahm er an den großen internationalen Kunstausstellungen in Düsseldorf sowie später auch im Münchner Glaspalast teil. Seine Landschaftsmotive, die meist in Ober- und Niederösterreich, aber auch in anderen Teilen der Österreichisch-Ungarischen Monarchie zu lokalisieren sind, beschränken sich auf jene wesentlichen stimmungstragenden Elemente, die er in einfühlsamer Beobachtung dem Gesehenen entnahm. Brunner steht künstlerisch für eine Position, die ausgehend vom österreichischen Stimmungsimpressionismus Ende des 19. Jahrhunderts, stark von symbolistischen Strömungen sowie formal von der Wiener Secessionskunst geprägt ist. Seine charakteristische, stimmungsbetonte Auffassung der Landschaft nimmt in ihrer Reduziertheit letztlich auch Elemente der Neuen Sachlichkeit vorweg. Für seine künstlerischen Leistungen wurde er mehrmals ausgezeichnet; unter anderem erhielt er 1910 die Große Goldene Staatsmedaille für das Gemälde „Eilende Wolken" und 1935 den Gustav-Figdor-Preis. Am 30. November 1945 starb Brunner in Wien.
Ferdinand Brunner
1870 Wien - 1945 Wien