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Im Jahr 1918 übersiedelt der 1891 in Klagenfurt geborene Maler und an der Akademie der bildenden Künste in Wien ausgebildete Oskar Mulley nach Kufstein. Anders als bei seinen Lehrmeistern Delug und Jettmar steht nicht der Mensch, sondern die Landschaft im Mittelpunkt seiner Malerei. Die Orientierung am dekorativen Jugendstil der Wiener Secession und dem Spätimpressionismus führen ihn in den frühen 20er Jahren in der Ausführung einer pastosen Spachteltechnik hin zu seinem unverkennbaren Stil, die den Bildern Mulleys eine ganz eigene Tiefe verleiht. In der Farbgebung zurückhaltend – zunächst in Brauntönen, später mit einer etwas größeren Palette – geht es dem Künstler stets um die große Form von Landschaft und Architektur. Seine Malerei fokussiert dabei auch auf das Medium der Malerei, die er in seinen pastos gespachtelten Bildern auch in ihrer Materialität auslotet. Seine Sichten auf die Berglandschaft basieren und zielen dabei nicht auf einem emotionalen Zugang, sondern zeigen das „Wesenhafte“ einer Region, die ihm aus eigener Anschauung sehr gut bekannt war. Die vorliegende „Winterstimmung“ ist ein besonders anschauliches Beispiel für seinen eindrücklichen Malstil. Mulley wählt hierfür die winterliche Ansicht einer schneebedeckten Flusslandschaft am Fuße eines sanft ansteigenden Berghügels. Der Fluss verläuft in tiefem Schwarz seiner unergründlichen Tiefe im vorderen Bildgrund, dunkel eingebettet zwischen leuchtenden Schneefeldern, deren pastose, mit Blau und partiellem Violett gemischte Weißtöne einen markanten kühlen Vordergrund des Bildes bilden und die Grundstimmung des Bildes prägen. Mystisch erhebt sich auf der jenseitigen Uferseite die einnehmende Silhouette eines großflächigen, undurchdringlichen Ufergewächses, das den Überhang zum ebenen Mittelgrund des Bildes mit seiner unberührten Schneelandschaft markiert. In sorgfältigen Spachtelschichten legt Mulley pastose Farbschichten von mit Grün, Violett und Blau gemischten Weiß- tönen übereinander, die sich in der Wirkung ihrer Farbwerte gegenseitig lebendig steigern und sich besonders mystisch gegen das undurchdringliche Dunkel des Flusses im Vordergrund abheben. Unter dem dunklen Himmel der bereits hereinbrechenden Nacht leuchten die schneefreien Hangpartien sowie der Gipfel im letzten Schein der in feurigem Rot untergehenden Wintersonne glühend auf und bilden so einen reizvollen Kontrast zur kühlen Darstellung im Mittel- und Vordergrund.