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Marie Egner zählt neben Tina Blau und Olga Wisinger-Florian zu den bedeutendsten Künstlerinnen des österreichischen Stimmungsimpressionismus. Ihre Ausbildung begann die 1850 in der Steiermark geborene Künstlerin bei Hermann von Königsbrunn in der Landschaftsklasse an der Ständischen Zeichenschule in Graz. Während dieser Zeit entdeckte sie ihre Liebe zur Natur und entwickelte einen besonders feinen Sinn für die Landschaftsmalerei. Nach einem Studienaufenthalt in Düsseldorf zog Marie Egner 1875 nach Wien, wo sie in ihrem Atelier Malunterricht gab. Das Jahr 1880 war von besonderer Bedeutung für die Künstlerin, da sie den bekannten Landschaftsmaler Emil Jakob Schindler kennenlernte. Wenngleich sie auch amouröse Gefühle für den verheirateten Maler hegte, so blieb die Beziehung doch nur die einer Schülerin zu ihrem Lehrer, an dessen Werk sie sich stark orientierte. Zusammen mit anderen Schülerinnen und Schülern wie Olga Wisinger-Florian oder Carl Moll war Marie Egner einige Sommer auch in Schindlers Schloss Plankenberg zu Gast, wo es zu einem regen, künstlerischen Austausch kam. Vermutlich trug auch die unerfüllte Liebe zu ihrem Lehrer dazu bei, dass Egner 1887 Schindlers Kreis hinter sich ließ und nach London ging, wo sie als Zeichenlehrerin tätig war. In England beschäftigte sich die Künstlerin vermehrt mit der Aquarellmalerei und entwickelte ihren eigenständigen Malstil. Die Spontanität des Aquarelles übertrug Egner auch auf ihre Ölgemälde. Dies macht sich in dem großzügigen Pinselstrich, einer helleren Farbpalette und dem weniger kontrastreichen Hell-Dunkel von Egners Kompositionen bemerkbar.
Das Œuvre der zurückgezogen lebenden Künstlerin umfasst vor allem die stille, idyllische Landschaft, die sie „en plein air“ direkt vor der Natur malte. Weniger oft vertreten sind reine Blumenstillleben wie das hier vorliegende, zauberhafte Ölgemälde. Vor einem neutralen Hintergrund präsentiert uns Marie Egner einen vollen Strauß aus blühenden Levkojen. Die Farben der Blüten changieren von pastelligem Lila über helles Zartrosa und cremiges Weiß bis hin zu kräftigen Rosarot- und Violetttönen. Das goldglänzende Gefäß kann die Fülle und Pracht der Blumen und Blätter kaum umfassen. Aus dem losen Blumengesteck haben sich einige Pflanzen herausgelöst. Besonders hervorzuheben ist die spontane Lockerheit in der Malweise Marie Egners, ihr feines Gespür für die Behandlung der unterschiedlichen Oberflächen sowie die gelungene Wiedergabe von Farbe, Licht und Schatten.