Marie Egner

Marie Egner wurde am 25. August 1850 in Radkersburg in der Steiermark geboren. Auf der Steiermärkischen Landeszeichenschule in Graz erhielt sie von Hermann von Königsbrunn 1867 ihren ersten akademischen Malunterricht, ab 1872 studierte Egner in Düsseldorf und lernte hier Hugo Darnaut kennen, dem sie lebenslang freundschaftlich verbunden blieb. 1875 übersiedelte Marie Egner nach Wien und eröffnete eine private Malschule, die sie mit großem Erfolg bis 1910 leitete. Mit Emil Jakob Schindlers erstem Besuch in Egners Atelier 1880 begann eine bis 1887 währende Lehrer-Schülerin Beziehung. Gemeinsam mit Schindlers Schülern Carl Moll und Olga Wisinger-Florian verbrachte Egner einige Sommer auf Schindlers Schloß Plankenberg, wo es zu einer intensiven künstlerischen Zusammenarbeit kam. Diverse Studienaufenthalte führten sie unter anderem nach Dalmatien, London, Korfu, Deutschland und wiederholt nach Italien. Marie Egner war ab 1874 bei Ausstellungen im In- und Ausland vertreten. Hier seien nur einige wenige erwähnt: Londoner Royal Academy 1888, Große Kunstausstellung in Berlin 1896, 1898, 1899, Weltausstellung in Paris 1900, Internationale Kunstausstellung Düsseldorf 1904. Regelmäßig nahm sie an den Ausstellungen im Wiener Künstlerhaus teil, wo sie 1894 einen großen Erfolg feierte. Marie Egner führte seit ihrem 19. Lebensjahr ein Tagebuch, dem sie bis zu ihrem Tod alle ihre Gedanken und Gefühle mit Intelligenz und Homor anvertraute. Sie starb am 31. März 1940 in Maria Anzbach.