Gustav Klimt

1862 Wien - 1918 Wien

Gustav Klimt wurde am 14. Juli 1862 als zweitältester von acht Geschwistern geboren. Im Alter von vierzehn Jahren trat er in die Wiener Kunstgewerbeschule ein und besuchte dort die Klasse von Ferdinand Laufberger und Julius Viktor Berger. Ab 1879 begann eine enge Zusammenarbeit zwischen Gustav, seinem jüngeren Bruder Ernst und Franz Matsch. Sie gründeten gemeinsam die „Künstler-Compagnie", die Aufträge für die Ausgestaltung zahlreicher Theaterbauten erhielt. Von 1886 bis 1888 arbeitete Gustav Klimt an den Deckengemälden in den Stiegenhäusern des Wiener Burgtheaters, 1890 folgten Deckengemälde im Kunsthistorischen Museum. 1891 trat Klimt dem Wiener Künstlerhaus bei. Der plötzliche Tod seines Bruders Ernst führte zur Auflösung der „Künstler-Compagnie". 1897 fungierte Klimt als Gründungsmitglied der Wiener Secession und übernahm gleichzeitig auch die Präsidentschaft. 1905 trat Klimt aus der Secession aus und bildete gemeinsam mit Josef Hoffmann, Otto Wagner und Koloman Moser die sogenannte Klimt-Gruppe. Im Sommer 1908 beteiligte er sich an der großen „Kunstschau" in einer von Otto Wagner gestalteten Ausstellungshalle. 1906 begannen die Arbeiten im Palais Stoclet in Brüssel, die 1911 vollendet waren. Die Sommermonate von 1900 bis 1917 verbrachte Klimt auf Einladung von Familie Flöge, zu der er in enger Beziehung stand, regelmäßig am Attersee. Hier entstanden die sogenannten „Attersee-Bilder". Gustav Klimt gelang es schon zu Lebzeiten, erfolgreich und damit auch finanziell unabhängig zu sein. In frühen Jahren erhielt er öffentliche Aufträge zur Ausgestaltung einiger Ringstraßenbauten, in denen er noch ganz unter dem Einfluss von Hans Makart stand, nach der Jahrhundertwende avancierte er zum Gesellschaftsmaler und porträtierte Damen, die dem neuen Stil der Zeit gegenüber aufgeschlossen waren. Er verkaufte schon damals Hauptwerke an große Museen, so ging zum Beispiel „Der Kuss" in den Besitz der Österreichischen Galerie über. Lediglich eine Professur an der Wiener Akademie blieb ihm verwehrt. Zahlreiche Reisen ins Ausland, verbunden mit einer regen Ausstellungstätigkeit, brachten Klimts Œuvre internationale Anerkennung. Der Künstler starb am 6. Februar 1918 in Wien an den Folgen eines Gehirnschlages.