Robert Russ

1847 Wien - 1922 Wien

Robert Russ wurde am 8. Juni 1847 als Sohn des Malers Franz Russ dem Älterem in Wien geboren. Malunterricht erhielt er allerdings nicht bei seinem Vater, sondern von 1861 bis 1868 in der Landschaftsklasse Albert Zimmermanns an der Akademie der bildenden Künste in Wien, gemeinsam mit Eugen Jettel, Emil Jakob Schindler und Rudolf Ribarz. Bereits 1866 stellte der junge Künstler im Österreichischen Kunstverein aus, 1868 wurde er Mitglied des Künstlerhauses und 1869 erhielt er auf der Internationalen Kunstausstellung in München seine erste große Auszeichnung, eine Ehrenmedaille in Gold. Im Alter von erst 24 Jahren übernahm Russ für ein Semester die Supplierung der Landschaftsklasse des inzwischen pensionierten Albert Zimmermanns. 1872 reiste er nach Deutschland, in die Niederlande und nach Venedig, wo er längere Zeit verweilte. 1873 stellte er auf der Wiener Weltausstellung aus und 1874 führte ihn eine Reise nach Assisi und Rom. Robert Russ wurde 1886 ordentliches Mitglied des neugegründeten Aquarellisten-Clubs, an dessen Ausstellungen er fortan regelmäßig teilnahm. 1888 wurde ihm die Silberne Staatsmedaille und 1891 die große Goldene Staatsmedaille verliehen. Darüber hinaus wurde er zum Ehrenmitglied der Wiener Akademie ernannt und Mitglied der „Section für bildende Kunst der beratenden Commission des Ministeriums für Cultus und Unterricht". In dieser Zeit fand er seine Motive vor allem in Südtirol. Nachdem er 1900 an der Weltausstellung in Paris und 1904 in St. Louis teilgenommen hatte, zog er sich ab 1912, bedingt durch eine beginnende Augenerkrankung, die in der Folge zur fast völligen Erblindung führte, immer mehr zurück. Am 16. März 1922 starb Robert Russ schließlich in Wien.