Franz von Matsch

1861 Wien - 1942 Wien

Franz Matsch wurde am 16. September 1861 in Wien geboren. Bereits im Alter von 15 Jahren besuchte er von 1876 – 1883 die Wiener Kunstgewerbeschule in der Klasse von Ferdinand Laufberger und Julius Berger. Bereits zu Beginn lernte er Gustav Klimt und seinen Bruder Ernst kennen und zusammen gründeten sie gegen Ende der Ausbildung die „Malerei-Compagnie". Unterstützt von ihrem Professor, Ferdinand Laufberger, wurde die Gruppe bald zu verschiedenen dekorativen Ausstattungen von privaten Palais und v.a. für Theaterbauten von Fellner und Helmer (z. B. Karlsbad) herangezogen. In Wien konnte sich die Gruppe mit der Ausmalung des Stiegenhauses des Burgtheaters 1886 ihren Ruf festigen, 1892 erfolgte der Auftrag für die Wiener Universität.

Im Auftrag des Wiener Hofes fertigte Matsch 1892 ein großformatiges Werk an, das den „Triumph des Achilles” zum Thema hat. Bestimmt war es für das Sommerschloss der Kaiserin Elisabeth auf der Insel Korfu. Das positive Echo brachte ihm den Titel des Hofmalers ein. Weitere Gemälde und auch Entwürfe für Denkmäler folgten. Eines der berühmtesten Gemälde in dem vielfältigen Œuvre von Franz Matsch wurde „Kaiser Franz Joseph in seinem Arbeitszimmer in Schönbrunn” 1916, das anlässlich des Todes des Kaisers als Kunstdruck aufgelegt weite Verbreitung fand.

Die Bekanntschaft mit der Schauspielerin Charlotte Wolter führte ihn in die Kreise der Aristokratie und des reichen Großbürgertums ein. Private Auftraggeber bestellten Portraits, Landschaftsbilder oder Stillleben. In den Jahren von 1893 bis 1901 war er als Professor an der Wiener Kunstgewerbeschule tätig. Die Kombination der beiden Ämter im Alter von nur 30 Jahren, gepaart mit hohem gesellschaftlichem und künstlerischem Ansehen hatte zur Folge, dass Franz Matsch 1912 in den Adelsstand erhoben wurde.

1895 heiratete er die Wiener Industriellentochter Therese Kattus. Das Ehepaar bezog eine geräumige Villa in Wien-Döbling mit angeschlossenem Atelier.

Seinen letzten großen öffentlichen Auftrag – den Gesamtentwurf der Wiener Ankeruhr – erhielt er 1912. Matsch war nicht nur für die Figuren – Persönlichkeiten aus der Österreichischen Geschichte – und das dekorative Gehäuse verantwortlich, auch die Konstruktion der Mechanik stammte von seiner Hand.

Von 1892 bis 1898 war Matsch Mitglied des Künstlerhauses. Auf der Pariser Weltausstellung 1900 wurde sein Brunnen des Speisezimmers für das Palais Dumba ausgestellt und ausgezeichnet. Ihm wurden zahlreiche Preise verliehen, darunter das Ritterkreuz des Franz-Josephs-Ordens und 1910 der Orden der Eisernen Krone 3. Grades. In seinem Spätwerk finden sich zahlreiche Gemälde, meist für private Auftraggeber. Franz von Matsch starb am 4. Oktober 1942 in Wien.