Kurt Moldovan

1918 Wien - 1977 Wien

  • Titel New York
  • Datierung 1967
  • Technik Aquarell auf Papier
  • Maße 32 x 47 cm
  • Signatur links unten signiert, datiert und bezeichnet: Moldovan / [19]67, N. Y.
  • Provenienz Privatbesitz, Österreich
  • Literatur Vgl. Otto Breicha (Hg.), Kurt Moldovan. Kreuz und Quer - Beutezüge eines Zeichners, Salzburg 1980, S. 109

Der ausgebildete Feinmechaniker Kurt Moldovan widmete sich ab 1938 gänzlich seinen künstlerischen Interessen und studierte Gebrauchs- und Illustrationsgraphik an der Wiener Kunstgewerbeschule. Nach seinem Einsatz als Soldat an der Ostfront inskribierte er 1945 an der Wiener Akademie der Bildenden Künste in der Meisterklasse von Sergius Pauser und besuchte den Abendakt bei Herbert Boeckl.

Mit der Teilnahme an der Biennale von Venedig 1950 wurden seine Arbeiten auch von höchster Seite anerkannt, woraus Teilnahmen an der Biennale von Sao Paulo 1954 und an der Ausstellung des Österreich-Pavillons auf der Weltausstellung in Brüssel 1958 resultierten. Im selben Jahr wurde Moldovan mit dem Preis der Stadt Wien ausgezeichnet, 1968 erhielt er den Großen Österreichischen Staatspreis. Kurze Zeit später wurde der Künstler in den Österreichischen Kunstsenat aufgenommen.

Zeitlebens unternahm Moldovan Studienreisen quer durch Europa und u.a. 1967 auch nach Mexiko und in die USA, wo er sich einige Monate in New York aufhielt. Zu dieser Zeit ist auch das vorliegende New Yorker Motiv entstanden, welches im Besonderen durch die vielschichtige Farbgebung des Künstlers besticht. Dieses zeigt die vielen einzigartigen Bauwerke, welche der Stadt ihr besonderes Flair verleihen. Ganz rechts beeindruckt das Empire State Building, das bis zur Errichtung des World Trade Center der höchste Wolkenkratzer der Stadt war. Wendet man nun seinen Blick links zur Bildmitte, zeigen die Twin Towers ihre Pracht. Weiter links erkennt man das Rockefeller Center, ein zentral gelegener Gebäudekomplex im Eck zwischen Fifth Avenue und Sixth Avenue. Am unteren Bildrand ist auch der Madison Square Garden abgebildet.

Das Œuvre Moldovans setzt sich aus Druckgraphiken, Zeichnungen und Aquarellen zusammen. Stadtveduten und Landschaften nehmen insofern eine besondere Stellung ein, als sie sich vor allem auf die Schilderung des Ambientes konzentrieren. Dies ist auch an der einzigartigen Ansicht von Venedig, welche ein Jahr vor dem Tod des Künstlers entstanden ist, erkennbar - das liebevoll angefertigte Aquarell gleicht einer Collage Venedigs. Man erkennt den imposanten Markusturm sowie den Markuslöwen in der Bildmitte. In der linken Bildhälfte erstrahlt die ehrwürdige Basilika Santa Maria Gloriosa dei Frari. Im Hintergrund ist auch die berühmte Santa Maria della Salute angedeutet, wie auch in der rechten Bildhälfte der Dogenpalast.

Beide Arbeiten spiegeln das große Talent des Künstlers wieder. Wie schon bei der Ansicht aus New York zu sehen, vermag es der Künstler, alle Wahrzeichen der wunderschönen Lagunenstadt in einem Werk zu einer imposanten Gesamtansicht zu vereinen.