Erika Giovanna Klien

1900 Borgo di Valsugana - 1957 New York

  • Titel Augen und Hände
  • Datierung um 1922/1923
  • Technik schwarze Kreide auf Papier
  • Maße 26 x 18 cm
  • Provenienz aus dem Nachlass der Künstlerin; Privatbesitz, Österreich
  • Literatur Christian N. Nebehay, Erika Giovanna Klien (1900 - 1975). Die Zeichnungen, Wien 1987, S. 8, Abb. 6; Marietta Mautner Markhof, Gemäldegalerie Michael Kovacek (Hg.), Erika Giovanna Klien. Wien 1900 - 1957 New York, Wien 2001, S. 30, Abb. 4 Sylvia Kovacek GmbH (Hrsg.) Erika Giovanna Klien. Wiener Kinetismus. Wien 2022, S. 32f, Abb. 4

„Augen und Hände“ zählt zu einer Serie, die auf das Selbststudium der Künstlerin nach dem eigenen Gesicht zurückgeht. Die forschenden, dunklen Augen, die durch nach innen schwimmende und nach links unten abdriftende Augenformen vervielfältigt werden und damit eine Art Rausch- oder Trancezustand signalisieren, erinnern an die Gesichtszüge der jungen Künstlerin. In einem „Selbstportrait“ betitelten Blatt aus der gleichen Serie ist die Idee der abdriftenden Gesichtsteile noch auf einer „ausführlicheren Ebene”, d. h. stilistisch weniger verkürzt, realisiert worden. Diese Verkürzung wird im vorliegenden Werk gewissermaßen programmatisch. Hände und Augen, zuletzt nur noch die Augen, werden als regelrechte Bausteine für völlig freie Bildkonstellationen eingesetzt. Wichtig ist, dass die Augen als solche erkennbar bleiben. Nur so wird deutlich, dass die Integrität der menschlichen Figur sekundär ist, und das Erlebnis einer völligen Auflösung der persönlichen Identität im Vordergrund steht.