Erika Giovanna Klien

1900 Borgo di Valsugana - 1957 New York

Publikation zur Ausstellung "Erika Giovanna Klien. Wiener Kinetismus" aus dem Jahr 2022 ist in der Galerie käuflich erwerbbar (50,-- EUR).

Erika Giovanna Klien wurde am 12. April 1900 in Borgo di Valsugana im Trentino geboren. Von 1919 bis 1924 studierte sie an der Wiener Kunstgewerbeschule bei Franz Cizek ornamentale Formenlehre. Gefördert und angeregt durch die freundschaftliche Beziehung zum Künstlerehepaar Rochowanski begann Klien 1923 an einem kinetischen Marionettentheater zu arbeiten. Gleichzeitig trat sie als Laienschauspielerin auf. 1924/25 absolvierte sie ihr Meisterjahr bei Franz Cizek und schloss ihre Ausbildung als Kunstpädagogin ab. Sie bezog ein Atelier in Purkersdorf und begann als Gebrauchsgraphikerin. Nach einem Probejahr als Kunstlehrerin an der Elizabeth Duncan School in Klessheim setzte sie die Lehrtätigkeit von 1926 bis 1928 fort. 1928 wurde ihr Sohn Walter Klien geboren, der bei Pflegeeltern aufwuchs. 1929 Übersiedlung nach New York. Bis zum Jahr 1940 unterrichtete sie an bedeutenden Kunstschulen wie der Stuyvesant School, Dalton School, New School for Social Research und der Spence School. Mit Reklameentwürfen bestritt sie ihren Lebensunterhalt. Ab 1934 begann sich die Künstlerin mit der abstrakten Vogelflugserie auseinanderzusetzen. Als Hauptvertreterin des Wiener Kinetismus befasste sie sich Zeit ihres Lebens mit der Bewegung der menschlichen Figur – ausgehend vom Tanztheater – und der Bewegung in der Pflanzen- und Tierwelt. In Amerika galt ihr Interesse auch dem technischen Gerät und den Szenerien in Subway-Stationen. Sie war auch Verfasserin theoretischer Schriften über Kunsterziehung. Trotz einer regen internationalen Ausstellungstätigkeit starb Erika Giovanna Klien in ihrer künstlerischen Bedeutung unterschätzt am 19. Juli 1957 an einem Herzinfarkt in New York.