Erika Giovanna Klien

1900 Borgo di Valsugana - 1957 New York

  • Titel Subway Crowd
  • Datierung 1950
  • Technik Bleistift und Tuschfeder auf Papier
  • Maße 13 x 29 cm
  • Signatur rückseitig bezeichnet auf Klebeetikett: SUBWAY CROWD / BY / ERIKA KLIEN / 725 GREENWICH ST. / NEW YORK CITY / 14 1950
  • Provenienz Privatbesitz, Wien
  • Literatur Vgl. Bernhard Leitner, Erika Giovanna Klien. Wien New York 1900-1957, Ostfildern-Ruit 2001, S. 97 Sylvia Kovacek GmbH (Hrsg.) Erika Giovanna Klien. Wiener Kinetismus. Wien 2022, S. 144f, Abb. 61

Bereits in den 30er Jahren befasst sich Klien intensiv mit Illustrationen des arbeitenden Menschen, sowohl in der Großstadt als auch am Land, im Besonderen der Darstellung von Schwerarbeit, die durch den Einsatz von Maschinen erleichtert wird. 1950 entwickelt sich daraus „Subway Windows“, ein Projekt zur Installation in U-Bahnstationen, mit der die Fahrenden mit ihrer eigenen Zivilisation und Verantwortung konfrontiert werden sollten. Das vorliegende Werk „Subway Crowd“ ist Teil von „Subway Symphony“, der letzten großen Themengruppe im Werk Erika Giovanna Kliens. Inspiriert von den umfassenden Eindrücken der New Yorker UBahn, die die Künstlerin auch 20 Jahre nach ihrem Ankommen in der Millionenmetropole noch immer begeisterten, entstand mit sequenzierten Momentaufnahmen der Züge, die im flirrenden Aufleuchten vorbeiziehender Lichter und in rasender Geschwindigkeit die dunklen U-Bahnschächte passieren, und in der mannigfaltigen Wiedergabe ihrer vielfältigen Fahrgäste ein faszinierendes Spätwerk. Neben dem kinetistischen Aspekt der sequentiellen Bewegungen während der Fahrt bzw. in einem Gespräch interessierte Klien auch die Diversität der „Subway Crowd“. So hält Klien in vorliegendem Werk die Masse der dicht gedrängten Menschen in der Station 14th Street im Herzen Manhattans fest. Im kinetischen Moment des hektischen Gedränges scheinen die Köpfe, die, einem Cartoon gleich, in bewusstem Verzicht auf eine plastische Wiedergabe in klarer Konturbetonung dargestellt sind, ineinander überzugehen. Zugleich bleiben die Physiognomien in ihrer einzigartigen Vielfältigkeit klar erkenntlich.