Erika Giovanna Klien

1900 Borgo di Valsugana - 1957 New York

  • Titel Movement of two Heads
  • Datierung 1951
  • Technik Öl auf Leinwand
  • Maße 45,8 x 61,1 cm
  • Signatur rechts unten monogrammiert und datiert: EK / 1951 rückseitig Klebeetikett: MOVEMENT OF / TWO HEADS: / "CONVERSATION" / (OIL) / ERIKA KLEEN [sic] / 725 GREENWICH ST. / N. Y. C. 14 rückseitig Klebeetikett: "CONVERSATION" (OIL) $ 200 / (MOVEMENT OF TWO HEADS) / ERIKA KLEEN [sic] / 725 GREENWICH ST. N. Y. C. 14 - WA9-9013
  • Provenienz aus dem Nachlass der Künstlerin; Privatbesitz, Österreich
  • Literatur Marietta Mautner Markhof, Gemäldegalerie Michael Kovacek (Hg.), Erika Giovanna Klien. Wien 1900 - 1957 New York, Wien 2001, S. 133, Abb. 57; Vgl. Platzer/Storch (Hg.), Kinetismus. Wien entdeckt die Avantgarde, Ausstellungskatalog Wien Museum, Osfildern-Ruit 2006, S. 60ff. Sylvia Kovacek GmbH (Hrsg.) Erika Giovanna Klien. Wiener Kinetismus. Wien 2022, S. 138f, Abb. 59

„Movement of two Heads“ bildet zusammen mit zehn bis jetzt bekannt gewordenen Aquarellen, sieben Studien in schwarzer Kreide, zu der auch die unten abgebildete Papierarbeit „Conversation“ aus dem Jahr 1951 zählt, vier Bleistiftstudien und fünf Bleistiftskizzen die große Werkgruppe „Conversation“. Klien bringt in ihr das Thema der Menschen in der Subway, der New Yorker Untergrundbahn, auf eine „kinetische Formel“. Durch motivisch anschließende Arbeiten zum Thema der Menschenmenge in der Untergrundbahn, „Subway Crowd“, wird klar, dass es hier einerseits um die Fortbewegung geht, die Menschen verschiedenster Herkunft vereint, andererseits um die Bewegung von Köpfen und Händen während eines Gesprächs. Die humanistische Komponente dieses Themas, das Klien im Rahmen eines Projektes zur Gestaltung von Auslagenfenstern in der New Yorker Untergrundbahn, den „Subway Windows“, interessierte, wird besonders dort fassbar, wo Menschen unterschiedlicher Ethnien nebeneinander auftreten. Klien realisierte diese in Sequenzen farblich abgestufter Profile.

Die vorliegende Komposition „Movement of two Heads” legt Wert auf einen starken Transparenteffekt durch die äußerste Vervielfachung von zwei oder drei ineinandergeblendeten Profilen und auf einen nur auf wenigen Grundtönen basierenden, schillernden Reichtum der Farbabstufungen. Beides kommt durch die im Kontrast dazu stehende gesuchte Einfachheit der Profil- und Handformen besonders zur Geltung. Die formale Durchdringung des Blattes ist daher so dominierend, dass die natürliche Position der Gesprächspartner in einem fahrenden Zug kaum sinnfällig wird. Wahrscheinlich ist, dass zwei bis drei nebeneinandersitzende Fahrgäste von der Seite gesehen werden, sodass die in verschiedenen Abständen vom Betrachter entfernt sitzenden Personen unterschiedlich große Köpfe haben. Durch das bewegungsbedingte „Transparentwerden“ aller Köpfe werden auch jene Profile sichtbar, die von den näher zum Betrachter situierten Personen verdeckt sein müssten.

Marietta Mautner Markhof