Albin Egger-Lienz wurde 1868 in Striebach bei Lienz geboren. Seine erste Ausbildung erhielt er bei seinem Vater, dem Kirchenmaler Georg Egger und studierte von 1884 bis 1893 an der Münchner Akademie bei Raupp, von Hackl und von Lindenschmit d. J. Ab 1894 war er als freier Maler in München tätig und orientierte sich zunächst an seinem großen Vorbild Franz von Defregger. 1899 übersiedelte er nach seiner Hochzeit mit Laura Egger-Möllwald nach Wien und wurde ein Jahr später Mitglied des Künstlerhauses und Mitbegründer des „Hagenbundes". 1909 wurde er Mitglied der Wiener Secession, aus der er sieben Jahre später allerdings wieder austrat.
Egger-Lienz folgte 1912 einer Berufung als Professor an die Kunsthochschule von Weimar, die er aber bald wieder aufgab, um sich ab 1913 als freischaffender Maler in St. Justina bei Bozen niederzulassen und eine freie Kunstschule in Klausen zu leiten. 1915 wurde er zum Militärdienst einberufen und war bis 1917 als Kriegsmaler tätig. In dieser Zeit entstanden seine erschütternden, mahnenden Soldaten- und Totenbilder aus dem 1. Weltkrieg. Berühmt ist Egger-Lienz ebenfalls für seine eindringlichen, immer reduzierter und zugleich monumentaler werdenden Szenen aus dem einfach-kargen bäuerlichen Leben, sowie für seine unkonventionellen Interpretationen religiöser Themen. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen und Ehrungen, 1894 die Kleine Goldene Staatsmedaille und in München die Goldene Medaille sowie 1901 die Große Goldene Staatsmedaille in Wien. Egger-Lienz starb 1926 in St. Justina bei Bozen.