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Denkt man an die Kunst Alfons Waldes, kommen einem zunächst die vielfältigen Darstellungen von Landschaften und des bäuerlichen Lebens in den Sinn. Daneben hegte Walde, Freidenker und Bewunderer Egon Schieles, aber auch zeitlebens ein Interesse an der Aktmalerei. Er schuf ein erotisches Werk mit zahlreichen Aktbildern, die Unmittelbarkeit transportieren und teils wie flüchtige Momentaufnahmen wirken. Im vorliegenden Werk spielt Walde mit Accessoires wie Stiefeln oder Stöckelschuhen und gibt dadurch einen fantasievollen Blick auf den nackten weiblichen Körper frei. Gleichzeitig setzt er mit dem gezielten Einsatz der Accessoires farbliche Akzente. In Waldes Liebesreigen sind es blaue Strumpfbänder, eine blaue Jacke oder rote Sandalen. Das Gemälde zeigt vier Frauen und einen Mann, die sich zum Tanz der Verliebten zusammengefunden haben. Dargestellt ist ein hoch erotischer Moment, wobei das Augenmerk auf der Bewegung und dem Spannungsverhältnis zwischen Mann und Frau liegt. Auch bezüglich der verschiedenen Körperhaltungen arbeitet Walde mit Kontrasten: Während die männliche Figur sich geradezu in Pose wirft, wirken die weiblichen Figuren grazil verdreht und anmutig. Das erotische Werk des Künstlers stellt häufig eine Reminiszenz an die Natur dar und zeichnet sich durch das Wecken von männlichen Wunschvorstellungen aus, wie es auch der Liebesreigen zu tun vermag. Am rechten Bildrand präsentiert sich der Mann vor den vier Damen, bis auf die auffälligen roten Sandalen vollkommen unbekleidet und erregt. Während die beiden Damen, die der männlichen Figur am nächsten sind, miteinander zu interagieren bzw. kommunizieren scheinen, blicken die beiden weiblichen Figuren am linken Bildrand den Mann direkt an. Ihre Körperhaltung und Gestik wirken, als ob sie ihm zugetan wären. Waldes ProtagonistInnen sind eher auf der Bildfläche verteilt als in der Bildtiefe verhaftet, sie agieren in der Fläche, nicht im Raum. Die Figuren weisen relativ geschlossene Konturen auf und heben sich auch deshalb stark vom Hintergrund ab. Mit schnellen, flüchtigen Pinselstrichen deutet Walde eine natürliche Umgebung an. Im Gegensatz dazu legt der Künstler auf die Binnenzeichnung, besonders auf die Ausführung und den Ausdruck der Gesichter, großen Wert. In seiner Vielfigurigkeit und der Vielschichtigkeit der dargestellten Interaktionen stellt das vorliegende Bild eine Besonderheit in Waldes Aktdarstellungen dar und nimmt einen speziellen Platz in seinem Schaffen ein.