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Die Vesper ist vorbei, jetzt darf der Abend noch mit einem kurzen Tratsch ausklingen, bevor es nachhause geht. Die beiden Kitzbüheler Bäuerinnen haben unterhalb der Kirche einen Platz gefunden, um sich etwas auszutauschen; über die Mühen des Tages, die kleinen Freuden des Alltags, über die wohl daheim nicht immer ausgesprochenen Wünsche. Mit ihren Trachten, dem leuchtenden Rot des Umhangs der einen Bäuerin und dem ebenso kräftigen Blau der Schürze der anderen Dame sowie den schwarzen Hüten mit den dekorativen Bändern geben sie ein höchst pittoreskes Bild ab, umso mehr, da sie Walde in einen Lichtkegel gestellt hat, in dem der Schnee unter dem Nachthimmel hell aufleuchtet. So fügt sich der Kontrast der Primärfarben, zwischen Hell und Dunkel in Verbindungen mit den bogenförmigen Flächen zu einem überaus ausdruckvollen archetypischen Ganzen, wie es für den Maler in den 1920er Jahren typisch wurde. Alfons Walde hat das Motiv der Begegnung und kurzen Konversation geliebt, viele seiner Bildmotive kreisen darum: "Tratschen" nannte er selbst ein Sujet aus dem Jahr 1914, bei "Drei Frauen in Tracht" (1913) ist der Plausch etwas ausgeweitet, bei der "Begegnung" (1924), dem monumentalen Gemälde in der Sammlung Leopold, treffen zwei Frauen auf einen entgegenkommenden Mann und auch im oft wiederholten "Auracher Kirchl" sehen wir klein im Vordergrund zwei Frauen, die genau der Komposition von "Nach der Vesper" entsprechen. So kann man diese Werke als Ausdruck der besonderen Geselligkeit des Künstlers werten, aber auch als Wunschbilder für eine intakte dörflich-kleinstädtische Kultur, wo jeder jeden kennt und auch gerne kurz miteinander redet.