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Das vorliegende Gemälde von Alfons Walde zeigt zwei Damen, die sich nach der Vesper (dem Abendgebet) zu einem Gespräch in der Nähe der Kirche zusammengefunden haben. In der kalten Abendluft stehen beide Frauen, in warme Kleidung gehüllt, leicht vorgebeugt zusammen. Ein kurzer Plausch am Heimweg, bei dem man sich über Alltägliches unterhält. Dieses Sujets des „Tratschens“ und der kurzen Begegnungen unterwegs kommt in Waldes Werken vermehrt vor. Nur vage deutet Walde die Umgebung an, die Treppe auf der linken Seite und den Schnee hinter den Damen. Das Hauptaugenmerk liegt eindeutig auf der Figurengruppe. Diese wird auch nicht von einem natürlichen Licht erhellt, vielmehr lässt Walde den Schnee um die Damen hell erstrahlen, wie eine Straßenlaterne, die von oben Licht auf die Szene wirft, wenngleich die Figuren keinerlei Schatten werfen. So gelingt es dem Künstler, die Dargestellten hervorzuheben, ohne die unmittelbare Umgebung durch Schatten zu verdunkeln zu müssen. Weiters werden die Figuren in den Vordergrund gestellt, indem Walde den Hintergrund in erdigen, zurückhaltenden Farben ausführt. Im Gegensatz dazu steht die bunte Kleidung der zwei Frauen. Das leuchtende Blau im Rock der einen Dame und das kräftige Rot des Mantels der anderen fangen den Blick des Betrachters ein. Die Figurengruppen von Alfons Walde begegnen einem immer wieder in seinen Bildern. Sein Ziel war es vorranging, das Kitzbüheler Alltagsleben in all seinen Facetten einzufangen, oft auch auf eine eher idealisierende Weise. Dieses Bildthema des „sich Treffens“ scheint ihn beschäftigt zu haben. Es passt sich ein in seine idealisierten Bergdörfer, in denen sich jeder kennt und sich unterwegs zufällig für kurze Gespräche trifft. Immer wieder setzt er ganz ähnliche Kompositionen in seinen Werken ein. Sogar die Farben der Kleidung sind meist identisch. Sie stellen auch keine bestimmten Personen dar, sondern stehen exemplarisch für die Bewohner seiner idyllischen Bergwelten. „[…} in anonymer Schemenhaftigkeit bevölkern die Menschen in Tracht oder in Arbeitskleidung ihren Lebensraum und Arbeitsplatz und sind fast stillebenartig in dieser Umwelt existent.“ (1) Mit dieser Vorgangsweise gelingt es dem Künstler seinen Bildern eine Wiedererkennbarkeit zu verleihen, wie kaum ein anderer.
(1) Gert Ammann, Alfons Walde. 1891-1958, Innsbruck 2012, S. 109