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In dem Gemälde „Aurach bei Kitzbühel“ zeigt Alfons Walde eines seiner berühmtesten Motive: das Auracher Kircherl. 1923 führte er die Darstellung zum ersten Mal aus und wiederholte sie in den folgenden Jahren immer wieder mit kleinen Veränderungen. 1924 gewann er mit dem Motiv sogar einen Wettbewerb des Landesverkehrsamtes zur Gestaltung eines Werbeplakates für Tirol. Das Gemälde zeigt das winterliche Aurach bei Kitzbühel mit der kleinen Kirche, dabei nehmen die imposanten Berge den Hintergrund ein. Der markante Kirchturm dominiert das Bild und zieht das Auge des Betrachters auf sich. Einige wenige Menschen haben sich aus den warmen Häusern, dick eingepackt, in die Kälte hinausgewagt. Zwei Frauen – eine mit schwarzem Mantel und die andere mit einem leuchtend roten Umhang – haben sich zu einem kurzen Tratsch inmitten des verschneiten Dorfes getroffen. Die Figurengruppe der plaudernden Damen findet sich in Waldes Bildern häufig in verschiedensten Zusammensetzungen wieder. Diese Wiederholungen von Motiven und Figuren sind charakteristisch für Alfons Walde wie auch das Kolorit des Bildes. Im Besonderen die kleinen roten Farbakzente, die die eher zurückhaltende Farbpalette unterbrechen, sind beinahe in jedem seiner Werke zu finden, ob, wie hier, als Mantel oder wie in anderen Werken als leuchtend rotes Tuch auf einem Balkon. Seine berühmten blauen Schatten verleihen dem Bild im Spiel mit dem weiß strahlenden Schnee eine besondere Tiefe, sie akzentuieren allem voran die Struktur des Berges, sowie die bauchige Kuppel des Kirchturms. Die pastose Malweise, die Walde perfektioniert hat, wendet er auch in diesem Gemälde meisterhaft an. Der Künstler zaubert mit dem dicken Farbauftrag mehrschichtige Oberflächen und verleiht dem Bild so einen beinahe reliefartigen Charakter. In diesem besonderen Gemälde vereint Alfons Walde sowohl eine winterliche Landschaftsdarstellung als auch eine Stadtansicht und kombiniert diese mit seinen unverwechselbaren Figurengruppen – diese einzigartigen Merkmale zeichnen Waldes Œuvre aus.