Anton Faistauer

1887 St. Martin bei Lofer - 1930 Wien

  • Titel Blumen in Schale
  • Datierung 1925
  • Technik Öl auf Leinwand
  • Maße 66,4 x 80,8 cm
  • Signatur rechts unten signiert und datiert: A. Faistauer / 1925
  • Provenienz Privatbesitz, Niederösterreich; Kunsthandel, Wien; Privatbesitz, Österreich

Als das vorliegende Blumenstillleben um 1925 entstand, war Faistauers Malerei auf ihrem künstlerischen Höhepunkt angelangt, sein Status innerhalb der österreichischen Avantgarde gesichert. Nach der Abkehr von der Flächenkunst des Jugendstils hatte Faistauer in Auseinandersetzung mit Paul Cézanne seine eigene künstlerische Sprache gefunden. Neben Franz Wiegele und Anton Kolig war Faistauer der bedeutendste Vertreter des österreichischen Spätexpressionismus. Faistauers Suche nach dem Wesen und den Möglichkeiten der Malerei war getragen vom Glauben an die ausdrucksstarke Farbe. Antwort auf die Frage, wie die Welt zu schildern sei, hatte er am Beginn seiner malerischen Laufbahn vor allem in den Bildern Paul Cézannes gefunden. Dessen Gedanke, die Natur auf ihre Grundelemente zu reduzieren, wurde für Faistauer wegweisend. Ein künstlerisches Nahverhältnis zu Cézanne ist auch bei vorliegendem Stillleben der reifen Schaffensphase noch erkennbar, wenngleich sich Faistauers Malerei in einer sehr eigenständigen Sprache artikuliert. Mit temperamentvollem Duktus arrangiert er ein Blumenbouquet in einer hellen Schale auf einem Tisch, wobei die Blumen dynamisch nach allen Seiten streben. Ihre Präsenz verstärkt der Maler durch die Kraft von leuchtenden Rottönen, die sich kontrastreich vor dem nuancenreichen, grün changierenden Hintergrund abheben.