Ferdinand Georg Waldmüller

1793 Wien - 1865 Hinterbrühl bei Mödling

Ferdinand Georg Waldmüller wurde am 15. Jänner 1793 in Wien geboren. Er besuchte von 1807 bis 1813 die Akademie der bildenden Künste in Wien unter Professor Hubert Maurer, wo er sich durch besondere Leistungen auszeichnete. Gleichzeitig begann er ab 1811 als Zeichenlehrer für die Kinder des Statthalters von Kroatien, Graf Ignaz Gyulai, in Zagreb zu arbeiten. Dort lernte er die Sängerin Katharina Weidner kennen, die er 1814 heiratete. 1817 ließ er sich mit seiner jungen Familie in Wien nieder und bildete sich durch das Kopieren von Gemälden Alter Meister auf dem Gebiet der Ölmalerei weiter. Außerdem wurde er durch Johann Nepomuk Schödlberger in die Landschaftsmalerei eingeführt, deren Naturtreue er schließlich auf die Porträtmalerei übertrug. Nach der Scheidung von seiner Frau reiste Waldmüller von 1825 bis 1844 regelmäßig nach Italien. 1829 wurde er zum Kustos der Gemäldegalerie der Wiener Akademie der bildenden Künste bestellt. Im Jahr darauf reiste er nach Paris, um die neuere französische Malerei zu studieren. Die Sommermonate verbrachte er bis 1840 im Salzkammergut und widmete sich den Naturstudien.

1835 wurde er zum ordentlichen akademischen Rat ernannt, geriet aber ab 1838 zusehends mit der Wiener Akademie in Konflikt, da er deren Lehrmethoden kritisierte. Schließlich wurde er 1857 sogar zwangspensioniert, was dazu führte, dass seine letzten Jahre von finanzieller Not und dem Bestreben um Rehabilitierung seiner Stellung geprägt waren. Nichtsdestotrotz ging es in seinem Privat- und Künstlerleben bergauf. Schon 1851 heiratete er ein zweites Mal, nämlich die erst 25-jährige Anna Bayer. Ab 1855 nahm Waldmüller mit großem Erfolg an internationalen Ausstellungen teil, wie an der Pariser Weltausstellung oder im Londoner Buckingham Palace. Darüber hinaus erhielt er hohe Auszeichnungen. 1861 wurde ihm der Rote Adlerorden der III. Klasse durch König Wilhelm I. von Preußen verliehen und 1863 das Ritterkreuz des Franz-Josephs-Ordens, vor allem der österreichische Kaiser trug viel zu seiner Ehrung und Rehabilitierung bei. Am 23. August 1865 starb der Biedermeiermaler nach kurzer Krankheit in Hinterbrühl bei Mödling. Seine künstlerische Wertschätzung erhielt er allerdings erst drei Jahrzehnte danach im Rahmen des Wiener Fin-de-Siècle.