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Nach seiner Ausbildung an der Kunstakademie in San Francisco ging Edward Cucuel nach Paris, um dort den Malstil der französischen Impressionisten zu studieren. Anschließend verreiste er nach einer kurzen Rückkehr immer wieder, vor allem nach Europa. So wurde er später Mitglied in der Münchner Künstlergruppe "Die Scholle", in der er mit Leo Putz bekannt wurde. Begeistert von dessen Freilichtarbeiten, verband Cucuel eine enge Freundschaft mit Putz, und die beiden Künstler verbrachten die Sommer der Jahre zwischen 1909 und 1914 gemeinsam im Chiemgau, um an den dortigen Seen zu malen.
Dies waren zahlreiche, vielfältige Szenen von jungen Frauen am Wasser oder an der idyllischen Uferlandschaft, die sie unermüdlich in diesen warmen Monaten schufen. Dieser Motivwelt widmete Cucuel sich weiterhin hingebungsvoll, als er sich während des Ersten Weltkrieges am Ammersee und ab dem Jahr 1918 am Starnberger See niederließ, um dort die Pleinairmalerei weiterzuführen. Aus dieser Zeit stammt wohl auch das nebenstehende reizvolle Gemälde, auf dem sich eine jugendlich wirkende Dame am bewachsenen Seeufer räkelt. Mit angezogenen Beinen streckt sie sich im Mittelgrund sowie über die gesamte Breite des Bildes aus. Den Oberkörper freigelegt, umspielt nur ein leichter, heller Stoff ihre Hüften, während ihre zierlichen, abgewinkelten Beine, in weiße Strümpfe und Stöckelschuhe gehüllt, anmutig wie Schwanenhälse wirken. Leichte Sommerbräune überzieht dagegen ihre Arme und Ihren Hals, an den sie verlegen mit ihrer Linken greift. Sie neigt das liebliche Gesicht mit den geröteten Wangen und dem rötlich-brünetten, in modische Wellen gelegte Haar zum Betrachter, blickt jedoch verträumt ins Leere. Der helle Stoff, auf dem sie sich niedergelassen hat, breitet sich bis in den Bildvordergrund aus und bildet einen lebhaften Kontrast zum dunklen Erdboden.
Im Hintergrund erhebt sich tiefgrüner Bewuchs und ein Baum auf der linken Seite, dessen belaubte Äste tief über die Dargestellte hängen. Hinter den Zweigen kann man das grau-blaue Seewasser erkennen. Generell wählte Cucuel dieser Schaffensphase entsprechend kräftigere Farbtöne, die er mit breitem, raschem Pinselstrich fast skizzenhaft auf die Leinwand brachte. Ganz im Gedanken des Impressionismus geht es Cucuel vor allem um die spezielle Lichtstimmung dieses Momentes, die Reflexionen der Sonnenstrahlen und das Farbenspiel, das daraus entsteht. Es ist ein sanfter, und doch atmosphärisch aufgeladener Eindruck, den er dem Betrachter vermittelt – ein Blick in eine wahrhafte Traumwelt.