Der 1856 in der nordfranzösischen Stadt Douai als Henri Edmond Delacroix geborene Künstler begann seine Laufbahn im Alter von 22 Jahren als Schüler im Atelier des Malers Alphonse Colas in Lille. 1881 setzte er seine malerischen Studien im Pariser Atelier Dupont-Zipcys fort. Der passionierte Freilichtmaler hielt sich bevorzugt an der französischen Mittelmeerküste auf und nahm ab 1883 den Künstlernamen Cross an. Durch seine Teilnahme am Salon des Indépendants, an dessen Gründung er im Jahr 1884 wesentlichen Anteil hatte und in dem er von 1891 bis zu seinem Tod regelmäßig ausstellte, begegnete er dem neuen Stil der Neoimpressionisten, der ihn nachhaltig prägen sollte. 1886 vom Gründer des „Salon Les XX“ selbst zur Ausstellungsteilnahme eingeladen, erlebte Cross den erstmaligen Durchbruch der Künstlergruppe auf belgischem Boden mit. Während die Portraits und Stillleben seines Frühwerks noch in den dunklen Tönen des Realismus gehalten sind, zeigt das Gemälde seiner im Jahr 1893 geehelichten Frau Madame Hector France in der Technik bereits deutliche Einflüsse des neoimpressionistischen Stils.
1891 nach Südfrankreich übersiedelt, zunächst nach Cabasson, dann nach Saint-Clair, folgte ihm ein Jahr später Georges Seurat, der sich in der Nähe von St. Tropez niederließ und dem eine lebenslange künstlerische wie freundschaftliche Beziehung mit Cross verband. Gemeinsam hielten sie in Cross Garten Treffen mit anderen Künstlern ab, zu denen unter anderem auch Matisse, André Derain und Albert Marquet zählten.
1895 nahm Cross erstmals an der Ausstellung von „La Libre Esthétique" teil, auf der unter anderem auch Camille Pissarro (1830 - 1903) und Signac ausstellten. Auf Initiative Harry Graf Kesslers, der der wichtigste Sammler Cross werden sollte, erfolgte die erste neoimpressionistische Ausstellung in Deutschland durch die Galerie Keller und Reiner in Berlin mit Werken Cross, Signacs, Luces und van Rysselberghes. Weitere internationale Ausstellungen folgten, darunter bei der „Phalanx" in München (1904), der Galerie Arnold in Dresden (1904), der Galerie Druet (Einzelausstellung 1905; 1909) und „Das goldene Vlies" in Moskau (1908). Am 16. Mai 1910 starb Cross im Alter von 54 Jahren an einem Krebsleiden. Sein Grab auf dem Friedhof von Le Lavandou ziert ein Bronzemedaillon Théo van Rhysselberghes. Im Sommer 1910 wurden seine Gemälde in der Sonderbund-Ausstellung in Dresden gezeigt und im folgenden Jahr in der Sonderbund-Ausstellung in Köln. Heute befinden sich seine Werke in internationalen privaten wie öffentlichen Sammlungen.