Gunter Damisch

1958 Steyr - 2016 Wien

  • Titel Silbernes Gewurl
  • Datierung 1985
  • Technik Gouache, Tusche und Kohle auf Papier
  • Maße 99,4 x 75,2 cm
  • Signatur mittig unten betitelt, signiert und datiert: Silbernes Gewurl Damisch [19]85
  • Provenienz Galerie Buchmann, Basel; Privatbesitz, Österreich
  • Literatur Vgl. Landesgalerie Oberösterreich (Hg.), Gunter Damisch. Weltengarten, Ausstellungskatalog u.a. Landesgalerie Oberösterreich/Kunsthalle in Emden, Linz 1998, S. 91

Das vorliegende Werk, datiert 1985, ist im letzten Studienjahr Damischs an der Wiener Akademie unter der Leitung von Maximilian Melcher und Arnulf Rainer entstanden. Der Künstler beschreibt die Gestaltung auf Papier als ältesten Freund, als Element individueller Ausdrucksweise mit viel Potential. Die Papierarbeit bietet Möglichkeiten des Entwerfens, große Unmittelbarkeit und hohe Flexibilität aus einer spontanen Initiative zu malen. Für Damisch nimmt die Papierarbeit einen hohen Rang ein, so verfasst er einen langen literarischen Text, in welchem er die hilfreichen Aspekte und Möglichkeiten der Gestaltung auf Papier darlegte: „[…] Stricheln Lavieren Vermischen Umrunden Notieren Erinnern […].1) Der Kreativität ist keine Grenze gesetzt, ein wichtiger Standpunkt im Schaffen des Künstlers. Damischs Arbeiten sind ständig in Bewegung. Stark mit der Natur verbunden, erinnern die Symbole an urzeitliche Höhlenzeichnungen, so erkennt man Fische, Bäume und richtungsweisende Pfeile. Der Künstler verwendete Blei- und Farbstifte, Kohle, Pastellstifte, Ölkreiden, Tusche mit Feder und Pinsel sowie Beize, Aquarell- und Gouachefarben auf den unterschiedlichsten Papieren. Diese Techniken werden kombiniert und ergeben äußerst interessante Arbeiten, wie die vorliegende. Trotz des kleinen Formates ist die Farbpalette, typisch für den Künstler, enorm. Das flächendeckende, silberne Gewurl ist umgeben von Kaminrot, zartem Grün sowie einem hellen Blauton. Der hohe Stellenwert der Farbe ist im gesamten Schaffenswerk des Künstlers ersichtlich.

1) Achim Sommer, Gunter Damisch. Aus dem Weltengarten, Linz 2013, S. 87