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Josef Pillhofer wurde 1921 in Wien geboren, wächst jedoch bei seinen Großeltern in Mürzzuschlag in der Steiermark auf. Das nicht weit entfernte Stift Neuberg an der Mürz oder auch Neuberger Münster genannt, war ihm von Kindheit an vertraut. Das ehemalige Zisterzienserkloster wurde bereits Ende des 18. Jahrhunderts aufgelöst und in der Folge als kaiserliches Jagdschloss genutzt. Die Stiftskirche ist heute die Pfarrkirche der lokalen Gemeinde. Es ist eine Hallenkirche, wie sie in der Hochgotik vor allem im deutschen Raum zu finden war. Bemerkenswert sind nicht nur Strebewerk und Kreuzgewölbe im Kirchenraum, sondern auch der hölzerne Dachstuhl aus dem 15. Jahrhundert. Er ist aus Lärchenholz gefertigt und gilt als der größte und bedeutendste erhaltene Holzdachstuhl im deutschen Sprachraum. Die vorliegende Skulptur lehnt sich an die konstruktiven architektonischen Elemente des Neuberger Münsters an. Es sind keine emotionalen Erinnerungen, die Pillhofer in seiner Skulptur formuliert, sondern vielmehr ein „Wiederaufrufen“ der Proportionen und Elemente gotischen Architektur, die Pillhofer faszinierten. Für die Wiedergabe in skulpturaler Form wählte er einen Ausschnitt des Strebewerks beziehungsweise der Strebepfeiler, mit der kleinen Auskragung könnte der Ansatz zum Spitzbogen gesetzt sein. Pillhofer selbst stellte seine Skulpturen mehrmals im Neuberger Münster aus. 2005 erwarb er eine alte Sägewerkshalle in Neuberg an der Mürz, die er umbaute und darin eine Skulpturenhalle für seine Werke einrichtete, die 2008 eröffnet wurde. Pillhofers Anliegen war stets das Haus als einen dynamischen Ort der Kunst und Kultur zu etablieren. In der Josef Pillhofer Skulpturenhalle hat nun ein Großteil seiner Skulpturen und Plastiken und Grafiken einen Platz gefunden. Das Museum dient über die Präsentation der Werke Josef Pillhofers hinaus als temporärer Veranstaltungsort für Konzerte und Theateraufführungen.
Silvie Aigner