Josef Pillhofer wurde am 1. Juni 1921 in Wien geboren. Nach dem Studium an der Grazer Kunstgewerbeschule, von 1938 bis 1941 in der Bildhauerklasse von Wilhelm Gösser, folgten prägende Jahre bei Fritz Wotruba an der Akademie der bildenden Künste in Wien von 1946 bis 1953. 1950/51 führte ihn sein Studium zu Ossip Zadkine an die Académie de la Grand Chaumière nach Paris. Während dieses Aufenthaltes relativierte sich Wotrubas Einfluss durch das Erlebnis des Kubismus und die Bekanntschaft mit Constantin Brancusi und Henri Laurens. Es folgten wiederholte Italien-Aufenthalte und Reisen durch Frankreich. Er war Mitglied des Art-Clubs und ab 1955 der Wiener Secession. 1954 bis 1970 war Pillhofer Lehrbeauftragter und später Assistent an der Akademie der bildenden Künste in Wien. Anschließend folgte er einer Professur an die Grazer Kunstgewerbeschule und leitete bis 1981 die Meisterklasse für Bildhauerei. Ebenfalls in Graz war er von 1972 bis 1974 als Ordinarius für künstlerisches Gestalten an der Technischen Universität tätig. 1986 übernahm er eine Gastprofessur an der Sommerakademie für bildende Kunst in Salzburg. Josef Pillhofers Werke wurden in zahlreichen Ausstellungen gezeigt und ausgezeichnet. 1968 wurde ihm der Österreichische Staatspreis verliehen. Neben dem bildhauerischen Schaffen, das Skulpturen aus Stein, Holz und Metall umfasst, entstanden auch zahlreiche Papierarbeiten (Zeichnungen, Papiercollagen u. a.). Pillhofer entwickelte, durch darüber hinaus führende Abstraktion, den von Wotruba erschlossenen Weg der Reduktion und Verblockung der menschlichen Figur weiter. Immer wieder gab es jedoch auch Schaffensphasen, in denen Pillhofer sich wieder ganz der Natur näherte. Die Suche nach einer Synthese zwischen Naturvorbild und der Bildwerdung eigener Ideen zeichnet sein Œuvre aus. Der Künstler lebte und arbeitete bis zu seinem Tode im Juli 2010 in Wien und Mürzzuschlag.
Josef Pillhofer
1921 Wien - 2010 Wien