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Wie lodernde Flammen winden sich die farbprächtigen Stoffe um den Körper von Arik Brauers „Kellnerin“. Ihre an eine anatomische Darstellung eines Organs erinnernde Mitte verläuft über die Tischdecke, auf der ein seltsames, gelbes Objekt, vielleicht eine Kassa, positioniert ist. Im Vergleich zum robusten Körper wirkt der Kopf der Dame klein und lieblich; die Augen sind halbgeschlossen, die Lippen sind zu einem zufriedenen Lächeln geformt, und die krausen Haare stehen wild zu beiden Seiten ab. Brauer, dessen Malstil von Feinheit und Genauigkeit geprägt ist, bildete mit seinen fantasievollen figurativen Darstellungen einen scharfen Kontrast zur Kunst der Nachkriegsmoderne, die sich großteils durch eine abstrakte, expressionistische Formsprache auszeichnete. Brauers Stil, der von Einflüssen mittelalterlicher und orientalischer Kunst sowie der Genauigkeit der Miniaturmalerei geprägt ist, hat jedoch stets eine höchst zeitgemäße und gesellschaftskritische Komponente; so setzte er sich zeitlebens auch für Frauenrechte und gegen die Unterdrückung von Frauen ein. Auf diesem Bild ist die Frau, die die Rolle der „Kellnerin“ innehat, weder idealisiert noch, trotz der Darstellung ihrer entblöß- ten Brust, an die Perspektive eines Voyeurs angepasst. Stattdessen vermittelt sie eine starke, selbstbewusste und zufrieden wirkende Ausstrahlung, die mit der Darstellung von Souveränität einhergeht. Diese Haltung wird durch die im Gemälde dominanten Primärfarben (blau, rot und gelb), die als Basis des Farbkreises dienen, verstärkt. Die beeindruckende motivische und formale Ebene wird durch die sinnlich-phantastische Atmosphäre, die dem Gemälde und Brauers gesamten Œuvre zugrunde liegt, verstärkt. Dafür ausschlaggebend sind vor allem Brauers technische Fertigkeit sowie seine erzählbasierte Motivik, die Brauer als Ausnahmekünstler seiner Zeit kennzeichnen.